Informationen zum Kreis Rosenberg/Oberschlesien für den Familienforscher
Kurzinformationen zur Stadt Rosenberg in Oberschlesien
Geschichte
Die Stadt wurde wahrscheinlich vor dem 13. Jahrhundert gegründet, urkundlich aber erst 1226 erwähnt. Die Augustiner errichteten ein Kloster, welches ab 1770 nur noch Pobstei war. Die Erneuerung der Stadtrechte erfolgte durch Herzog Bernard von Oppeln im Jahre 1450. Bereits 1327 pfandweise unter böhm. Lehnshoheit kam sie 1532 endgültig an die böhm. Krone, also an die Habsburger. Ab 1742 wurde Schlesien preußisch. Nach dem verlorenen I. Weltkrieg besetzten die Alliierten kurzfristig die Stadt. 1945 erfolgte er Anschluß an die Volksrepublik Polen. Die Stadt wurde bei den Bränden von 1578, 1624 und 1722 schwer beschädigt. Die Pest von 1708 forderte über 900 Tote. Anschließend erfolgte der Zuzug besonders aus Dt.-Österreich. Die kaiserlichen Truppen mit 5000 Mann konnten hier am 8. April 1745 ein preuß. Bataillon gefangennehmen. Beim anschließenden Brand, die Stadt bestand mit Ausnahme der Stadtmauer fast vollständig aus Holzbauten, gingen alle Gebäude verloren. Die Bedeutung der Stadt sank deshalb in der Folgezeit sowie aufgrund der Verminderung des Durchgangsverkehrs nach Russisch-Polen sehr stark ab. Cholera in den Jahren 1852 und 1866. Im Jahre 1945 zu einem Drittel zerstört. Am 20.1.1945 durch Sowjettruppen besetzt.
Kurzbeschreibung
Eine kath. und eine ev. Schule, Landratsamt des Kreises Rosenberg, ein königl. Post-Expedition, ein Stadtgericht, eine Polizeibehörde mit Gefängnis für acht Insassen, ein Hospital für 14 Personen, ein Armenhaus, ein Spritzenhaus, eine Brauerei, drei Brennereien sowie drei Mühlen. 309 Handwerker, darunter 16 Küschner, 21 Hutmacher, 33 Weber mit 56 Webstühlen, 4 Gerber, 58 Schuhmacher, 3 Riemenmacher, 2 Seiler, 16 Schneider, 10 Tischler, 3 Bauhandwerker, 3 Bötticher, 3 Töpfer, 9 Schmiede, 5 schlosser, 8 Tuchmacher, 1 Glockengießer, 21 Kaufleute, 31 Kleinhändler, 8 Gastwirte und 17 Schankhäuser. (Angaben von 1840). Es wurden 12 Zünfte in der Stadt eingerichtet: Bäcker, Müller, Kürschner, Weber, Hutmacher, Schuhmacher, Fleischer, Schneider, Tischler, Schmiede, Tuchmacher sowie eine Innung für die Böttcher, Stellmacher, Sattler und Seiler. Um 1884 erfolgte der Bahnanschluß der Stadt durch die Schlesische Eisenbahn. Später kamen hinzu: Oberschule, Amtsgericht, Finanzamt und Katasteramt
Katholische Kirche
Es gab vier kath. Kirchen in bzw. in der näheren Umgebung der Stadt. Die StadtpfarrkircheSt. Michael massiv im Mittelalter erbaut und bis 1810 Klosterkirche der Augustiner. Mehrfach abgebrannt und anschließend wieder errichtet. Die Feldkirche St. Rochus, die man nach der großen Pest im Jahre 1708 baute. Die Feldkirche St. Anna wurde um 1444 aus Holz sowie die Begräbniskirche Corporis Christi, von etwa 1486, auf dem höchsten Punkt des Kreises Rosenberg errichtet. In den Jahren 1909 bis 1912 massiv neu gebaut. Predigt in deutscher und polnischer Sprache.(1842)
Evangelische Kirche
Die sog. Pfennig-Kirche wurde in den Jahren 1850 bis 1851 massiv gebaut. Predigt nur in deutscher Sprache.
Zuletzt überarbeitet: 01.01.2003 (Autor: Klaus Liwowsky )
Kommentare und Vorschläge zu dieser Seite bitte an Hans Fuhrich