Forschungsgruppe Schweidnitz (Stadt und Landkreis)

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Städte und Gemeinden Landkreis Schweidnitz
Stand 01.12.1871 Stand 01.12.1885 Stand 01.12.1905 Stand 01.09.1935

Forschungsgebiet

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Geschichte

Bis ins frühe Mittelalter (6. Jahrhundert bis Mitte des 11. Jahrhunderts) war Schlesien von slawischen Stämmen besiedelt. 990 vertrieb Mieszko I., der als Begründer der Piasten in Polen gilt, die Böhmen. Diese zuvor hatten zu diesem Zeitpunkt ihre Herrschaft über das Gebiet des heutigen Schlesiens ausgedehnt. In der Folgezeit kam es mehrfach zu Kriegen zwischen Polen und Böhmen, um in Schlesien zu herrschen. Anfang des 13. Jahrhunderts begann eine Besiedlung Schlesiens mit Deutschen und Holländern. Mitten durch Schlesien führte die Via Regia (auch Hohe Straße genannt), eine Handelsstraße, die damals unter königlichem Schutz stand. Wen wundert es, dass entlang dieser Straße es in verstärktem Maße Siedlungen ein Stadtrecht erhielten. So kam es auch, dass in Schlesien bis Ende des 13. Jahrhunderts fast 70 Städte das Stadtrecht zugesprochen bekamen, so auch urkundlich nachgewiesen Schweidnitz im Jahr 1243.

Ende des 13. Jahrhunderts entstand das Herzogtum Schweidnitz. Bolko I. war der erste Herzog von Schweidnitz. 1335 verzichtete der polnische König auf seinen Anspruch bezüglich des Herzogtums Schlesien zugunsten der böhmischen Könige, die das Gebiet bis 1526 besaßen. Mit dem Sieg 1742 im Ersten Schlesischen Kriege und den beiden folgenden Schlesischen Kriegen konnte Friedrich II. seine Macht verteidigen. Das Gebiet um Troppau, Jägerndorf, Teschen und Bielitz sowie der südliche Teil des Fürstentums Neisse verblieben bis 1918 in der Obhut der Habsburger. Der Friedensvertrag von Versailles legte fest, dass das Deutsche Reich teilweise und Österreich-Ungarn vollständig ihre Teile Schlesiens an die wieder- bzw. neugegründeten Staaten Polen und Tschechoslowakei abzutreten hatten. In diesem Zusammenhang ist es unerlässlich zu bemerken, dass die Grenzen der so genannten 2. Polnischen Republik nicht die vor den drei polnischen Teilungen entsprechen sollten, sondern dass vorrangig eine die polnische Sprache beherrschende Bevölkerung dort wohnen soll.

Wie bereits erwähnt bekam Schweidnitz Mitte des 13. Jahrhunderts das Stadtrecht verliehen. Bereits wenige Jahrzehnte danach verfügte die Stadt über ein eigenes Münzrecht. Begünstigt durch die Via Regia konnte sich Schweidnitz zu einem Handelsplatz entwickeln. Das Schweidnitzer Bier hatte im Mittelalter einen sehr guten Ruf und soll nachweislich im Breslauer Ratskeller (der ältesten Gastwirtschaft im heutigen Polen) bereits 1322 ausgeschenkt worden sein. Mitte des 16. Jahrhunderts entwickelte sich Schweidnitz nach Breslau zu einer der bedeutendsten schlesischen Städte. Beide Städte hatten damals jeweils 5.000 Einwohner. Der Dreißigjährige Krieg und die damit verbundenen Kriegslasten brachten der Stadt eine eklatante Minderung des Wohlstandes. 1648 sollen nicht einmal zehn Prozent der Häuser intakt gewesen sein. Davon erholte sich Schweidnitz sehr langsam. Besonders im Dritten Schlesischen Krieg wurde die Stadt mehrfach von den Österreichern eingenommen. Schließlich im Herbst gelang es den Preußen, nach einer mehrwöchigen Belagerung, Schweidnitz endgültig zu erobern. Wichtig für die Ausbildung einer Industrie in Schweidnitz war der Anschluss der Stadt an die Bahnlinie Breslau – Waldenburg. Firmen der Maschinen-, Elektro-, Rundfunk-, Möbel- und Spielzeugfabriken wurden gegründet. Die bereits 1867 beseitigten Festungsanlagen ermöglichten eine Ausweitung der Stadt.

Einer Urkunde aus dem Jahr 1250 kann die Existenz einer Pfarrei in Schweidnitz nachgewiesen werden. Über das Aussehen der Kirche ist nichts bekannt. Aus dieser ist dann die heutige Kathedrale und Dom St. Stanislaus und Wenzel entstanden. Sie ist die Hauptkirche des kathol. Bistums in Schweidnitz.

In der Folgezeit wurden weitere Kirchen errichtet:

  • 1500 Barbara-Kirche, 1741 bis 1818, evangelische Garnisonskirche, danach entwidmet
  • 1657 Friedenskirche zur Heiligen Dreifaltigkeit, evangel. Bischofskirche, größte Fachwerkkirche in Europa, seit 2004 UNESCO Weltkultur-Erbe
  • 1682 St. Antonius gehörte zum Kapuzinerkloster, das 1812 an die Stadt Schweidnitz ging, wurde an den Militärfiskus bis 1945 als evangel. Garnisionskirche vermietet
  • 1718 kathol. Kirche zum Heiligen Kreuz im Dominikaner-Kloster, 1810 entwidmet

Am 25. Nov. 1741 kam es zu neuen Verwaltungsstrukturen: zwei Provinzialbehörden in Breslau und Glogau und vier Kreise. Der Kreis Schweidnitz wurde der Breslauer Behörde zugeordnet. Nach dem Wiener Kongress wurde Schweidnitz im Jahr 1816 Sitz des Landkreises. Ab 1 April 1899 war Schweidnitz ein eigener Stadtkreis. Der Landkreis Schweidnitz blieb erhalten. Mit dem 1. Oktober 1938 vergrößerten Teile von Landkreisgemeinden den eigenständigen Stadtkreis Schweidnitz. 1932 werden große Teile des Kreises Striegau zum Kreis Schweidnitz zugeordnet.

Der heutige Powiat Świdnicki (Kreis Schweidnitz) besteht aus zwei selbstständigen Stadtgemeinden, drei Stadt- und Landgemeinden mit 53 Gemeinden sowie drei Landgemeinden mit dazugehörenden 64 Gemeinden.

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Ansprechpartner
Leitung der Forschungsgruppe
Die Forschungsgruppe gehört zur AGoFF-Forschungsstelle Schlesien.

Harald Wenske
Hohe Straße 27
02829 Markersdorf OT Holtendorf

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Aktuelle Projekte
Auswertung des Schweidnitzer Tageblatts

Quellen:
Franke, Arne: Das schlesische Elysium. Potsdam 2004, 5. Aufl. 2021.
Emmerling, Danuta: Reiseführer zu den Sehenswürdigkeiten der Woiwodschaft Niederschlesien. Oppeln [2009].
Nowotny, Sobiesław u.a.: Führer durch den Schweidnitzer Dom. Świdnica 2009.

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