Forschungsgruppe Nordmasuren

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Region

Masuren, gelegen in der nordöstlichen Region Polens, gehört heute gemeinsam mit dem Ermland zur polnischen Wojewodschaft Ermland-Masuren (Warmińsko-Mazurskie). Vor 1945 war es (südlicher) Teil der preußisch-deutschen Provinz Ostpreußen.

Masuren ist kein geografisch eindeutig festgelegtes Gebiet. Es gibt verschiedene, sich unterscheidende Abgrenzungen. Hier wird aber davon ausgegangen, dass es die Kreise Lyck (Ełk), Johannisburg (Pisz), Sensburg (Mrągowo), Rastenburg (Kętrzyn), Angerburg (Węgorzewo), Oletzko/Treuburg (Olecko), Neidenburg (Nidzica) und Ortelsburg (Szczytno) umfasst, damit also die großen Seenplatten mit Lötzen (Giżycko) und Nikolaiken (Mikołajki) in der Mitte und der Johannisburger Heide (Puszcza Piska) im Süden, dazu Teile der Kreise Angerburg (Węgorzewo), Osterode (Ostróda) und Goldap (Gołdap).

Der Name Masuren leitet sich von den Bewohnern des südlicher liegenden ehemaligen Herzogtums Masowien ab. Allerdings war der Herkunftsbegriff als Oberbegriff für alle polnischen Regionen südlich der preußischen Grenze benutzt worden. Zunächst war die Region von den baltischen Prussen besiedelt. In den Gebieten Sassan, Galinden und Sudauen, die etwa dem späteren Masuren entsprachen, lebten prussische Stämme weitgehend autark. Nachdem Herzog Konrad von Masowien 1227 den Deutschen Orden um Hilfe bei der Christianisierung der Prussen ersucht hatte, wurden diese schrittweise unterworfen und eine Burgenkette zur Herrschaftssicherung errichtet. Die Besiedlung des fast menschenleeren südlichen Teils des Ordensstaates begann erst deutlich später, im 14. Jahrhundert, und mit polnischen Siedlern. Das war notwendig, weil zu wenige Siedlungswillige aus dem Westen kamen. Herkunftsregion war das Bug-Narew-Gebiet und dabei insbesondere die Städte Ostrolęka, Mława, Łomża und Płock. Die polnischen Siedler wurden mit der Reformation evangelisch, was Friedrich Krostas zu der Einschätzung kommen ließ: „So weit der masurische Dialect von einer evangelischen Bevölkerung gesprochen, ist Masuren.‟ Sie sprachen masowische Dialekte, die auf die polnische Sprache des 14. Jahrhunderts in Masowien zurückgingen. Durch die Isolation vom polnischen Sprachgebiet erhielt sich eine Sprachform der frühen Neuzeit, für neue Begriffe wählte man oft deutsche Begriffe. Als kennzeichnend für die Masuren wurden noch im 19. Jahrhundert ihre polnische Sprache, die Treue zum preußischen König und der evangelische Glaube angenommen.
Im Jahr 1834 setzte mit der Verordnung der deutschen Sprache in den Schulen des Regierungsbezirks Gumbinnen eine gezielte Zurückdrängung der polnischen Sprache ein. Da die Masuren gegen die Verordnung aufbegehrten, ordnete König Friedrich Wilhelm IV. eine Revidierung an. Allerdings nahm der Druck nach 1870 enorm zu, Aufstiegschancen bestanden nur bei einer Assimiliation, es bildete sich eine lokale Honoratiorenschaft heraus, die der polnischen Sprache zunehmend ablehnend gegenüber stand. Durch den Erlass des preußischen Oberpräsidenten von 1873 musste an allen Schulen Deutsch als alleinige Unterrichtssprache eingeführt werden, nur für das Fach Religion galten Sonderregelungen. Vier Jahre später begann man mit der Umbenennung von Ortsnamen und die Sprache wurde als Masurisch, nicht mehr als Polnisch bezeichnet. Nach dem Ersten Weltkrieg erfolgte eine im Versailler Vertrag festgelegte Volksabstimmung über die staatliche Zugehörigkeit. Nach monatelangen Kampagnen entschieden sich 99,3 % der Wahlberechtigten für einen Verbleib bei Deutschland.

Der für die Forschungsgruppe selbst gewählte Begriff Nordmasuren meint die Kreise Angerburg (Węgorzewo), Goldap (Gołdap), Lötzen (Giżycko), Oletzko (Olecko) und Sensburg (Mrągowo).

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Die Forschungsgruppe gehört zur AGoFF-Forschungsstelle Ost- und Westpreußen.

Olaf Jablonsky
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14776 Brandenburg

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