Forschungsgruppe Gottschee

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Jugoslawien entstand durch den Zusammenschluß der Siedlungsgebiete verschiedener Völker nach dem 1. Weltkrieg. Der Staat vereinte dadurch Gebiete und Völkerschaften mit höchst unterschiedlicher Lebensweise, Orientierung und Geschichte:

Slowenien, der einst nördlichste Bundesstaat des ehemaligen Jugoslawien und seit 1991 ein selbständiger Staat, wurde ebenfalls erst 1919 aus verschiedenen Gebieten gebildet, die weitgehend eine deutliche slowenische Bevölkerungsmehrheit aufwiesen. Zentrum war das alte Herzogtum Kram. Der größte Teil Sloweniens war stets mit dem deutschen Sprachraum verbunden: 1000 Jahre, seit den Karolingern, als Markgrafschaft und Herzogtum Teil des Reiches, 1815-1866 zum Deutschen Bund, 1867-1919 innerhalb Österreich-Ungarns zur österreichischen Reichshälfte gehörend.

Das Königreich Kroatien war seit dem hohen Mittelalter in Personalunion mit Ungarn verbunden. 1525 erworbene Erbansprüche konnten die Habsburger größtenteils erst infolge der siegreichen Türkenkriege 1699 realisieren. Dieses gilt auch für die östlich angrenzende Wojwodina, ein Teil des alten ungarischen Königreiches. An der Adriaküste unterhielt Venedig zahlreiche Stützpunkte, woraus sich das Königreich Dalmatien bildete. Die südlichen Teile des ehem. Jugoslawiens unterstanden bis in die zweite Hälfte des vorigen Jahrhunderts, teilweise sogar bis 1913 dem Osmanischen Reich.

Außer den Donauschwaben hat die im Spätmittelalter in Unterkrain entstandene Sprachinsel Gottschee größere Bedeutung gefunden. Infolge ihrer abgeschlossenen Lage hatte sie bis zur Umsiedlung ihrer Bewohner im Jahr 1942 Bestand.

In einer Anzahl von Städten gab es deutschstämmige oder deutschorientierte Kaufleute, Handwerker und Verwaltungsbeamte. Ähnliches gilt für zahlreiche Adelsfamilien, vor allem im Gebiet des heutigen Sloweniens. Sie sahen sich jedoch eher als gesellschaftliche Schicht und bildeten keine geschlossene deutsche Volksgruppe mit eigenen Traditionen. Bosnien erhielt nach 1878 neben donauschwäbischen Tochtersiedlungen auch Ansiedlungen aus dem Deutschen Reich.

Der Zweite Weltkrieg führte zum Ende der Deutschen im ehem. Jugoslawien: teilweise durch Umsiedlungsaktionen des Reiches (so in der Gottschee), teilweise durch Evakuierungen beim Fortschreiten des Krieges, teilweise durch Vertreibung nach Kriegsende. Heute ist nur noch eine verschwindend kleine deutsche Minderheit vorhanden.

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