Die erste Kirche stammt wahrscheinlich schon aus dem 14. Jahrhundert, die Pfarrei dagegen aus dem Anfang des 15. Jahrhundert durch Abzweigung von Flatow. Zuverlässige Nachrichten sind jedoch darüber nicht zu ermitteln. 1420 ist dem Dorfe Kraina, dem heutigen Krojanke, durch Vermittlung des damaligen Grundherrn vom König Wladislaus Jagiello das Stadtprivileg verliehen worden. In diese Zeit fällt wahrscheinlich die Errichtung der Pfarrei, der aber der Bau einer Kirche schon lange voraus gegangen sein dürfte. Diese Kirche wird im Laufe der Jahrhunderte durch mehrere Neubauten ersetzt worden sein. Das Protokoll der Generalvisitation von 1693 erwähnt offiziell zum ersten Mal die Pfarrkirche zur hl. Anna, welche, 1658 erbaut, bei einem großen Stadtbrand am 9. März 1688 ein Raub der Flammen wurde, zugleich mit dem westlich davon erbauten Pfarrhaus. Der Standort dieser wie der erst nach neun Jahren (1697) in Fachwerk wieder erbauten Kirche ist die in der Nähe der Glumia-Brücke östlich vom Burgschloß liegenden Anhöhe gewesen. Diesem Bauwerk, welches im Jahr 1766 im Protokoll des Generalvisitators der Erzdiözese Gnesen bereits als „ruinös‟ bezeichnet wurde, folgt an derselben Stelle kein Neubau, sondern die damalige Grundherrin Fürstin Sulkowska richtete 1774 im ehemaligen, aus dem 14. Jahrhundert stammenden Burgschloß durch inneren Ausbau eine Gottesdienststätte ein und schenkte sie der armen Kirchengemeinde. Auch den Burgturm, bis dahin mit Zinnen versehen, ließ sie gleichzeitig dahin ändern, dass er zur Turmspitze umgebaut und mit Blech eingedeckt wurde. Das Gotteshaus wurde auf Veranlassung der Grundherrin am 1. Adventssonntag 1774 (27. November) benediciert und diente bis 1939 der katholischen Kirchenegeminde als Gotteshaus St. Nikolaus und war mit seinem schönen Turm in erhöhter Lage am Mühlenteich des Glumia-Fluß eine Sehenswürdigkeit von Dekanat und Kreis Flatow.
Quellen, die nach dem Ende des II. Weltkrieges erstellt wurden, bezeichnen Krojanke als zugehörig zu zur Diözese Schneidemühl und zum Dekanat Flatow. Der letzte deutsche Seelsorger war Eduard Latzke.
Filialkirchen
- Smirdowo
In Smirdowo (Schmirtenau) wurde im Dezember 1932 eine Kapelle erbaut.
Ortschaften (Stand Anfang 1939):
- Annafeld, Deutsch-Fier (Petzewo), Espenhagen (Ossowke), Hammer, Krojanke, Lessendorf, Petzin, Louisenhof, Marienhöh, Neu-Petzin, Schmirtenau, Tarnowke, Wengerz, Dombrowo.
Kirchenbücher:
- * 1644, oo 1659 und † seit 1668.
Neben einem Bestand an alten Original-Kirchenbüchern, der sich im Diözesanarchiv in Koszalin (Köslin) befindet, sind die Duplikate offenbar an das Staatsarchiv in Koszalin (Köslin) gelangt. Letztgenannte sind durch die Kirche der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) verfilmt worden.
In den ältesten Kirchenbüchern befanden sich lt. Volkmann u.a. die Familiennamen Zytur (Sutor, Suturys), Schudda (Studa, Sinda), Woyciechowski, Zakrzewski (Zakreski), Plewa.
Literatur:
- Handbuch über die katholischen Kirchenbücher in der Ostdeutschen Kirchenprovinz östlich von Oder und Neiße und dem Bistum Danzig, München 1962
- Volkmann, W.: Die Kirchenbücher der katholischen Pfarreien in der früheren Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen, Schneidemühl 1939 (Sonderheft der Grenzmärkischen Heimatblätter)