Im Landburch von 1337 und im Kirchenregister von 1349 wird die Kirche erwähnt, ebenso 1410 in einer Urkunde des Pfarrers von Tütz. Später verließ der Pfarrer der Ort, weil er nicht genug Unterhalt bot. Die Pfarrei wurde Tütz einverleibt. Die Protestanten übernahmen für einige Zeit den Kirchenbau, doch wurde er Anfang des 18. Jahrhunderts wieder katholische Pfarrkirche mit Filialen in Ruschendorf und Stibbe. Die Vorkriegskirche Maria Mutter der Schmerzen wurde um 1755 von der Patronin errichten. Mellentin gehörte zur Vogtei Tütz.
Quellen, die nach dem Ende des II. Weltkrieges erstellt wurden, bezeichnen Mellentin als zugehörig zur Diözese Schneidemühl und zum Dekanat Deutsch Krone. Der letzte deutsche Seelsorger war Bernhard Koltermann.
Filialkirchen
- Ruschendorf
Die katholische Kirche in Ruschendorf war ein Holzbau. Ehemals selbständige Pfarrkirche, wurde Ruschendorf Filiale von Tütz und zuletzt von Mellentin. Die Vorkriegskirche stammte aus dem 18. Jahrhundert und hatte die ältesten Glocken der Umgebung, so eine aus dem Jahr 1425 mit der Inschrift: „Help Got und Maria und St. Nicolaus“. Eine weitere Glocke war von 1504 von Wilhelm Karstadt, dem Begründer einer im Kreis sehr angesehenen Glockengießer-Familie. Ruschendorf gehörte zu den ältesten Ortschaften des Kreises und spielte in früherer Zeit eine bevorzugte Rolle. 1312 wurde zu Ruschendorf an der Grenze des polnischen und neumärkischen Gebiets ein Vertrag wegen des Bischofszehnten zwischen den Markgrafen Waldemar und Johannes einerseits und dem Bischof Andreas von Posen und dem Domkapitel andererseits abgeschlossen. Das Dorf gehörte zur Vogtei Tütz. - Stibbe
Als ehemalige Pfarrkirche unbekannten Ursprungs kam Stibbe zu Tütz und wurde bei Errichtung der Pfarrei Mellentin dort eingepfarrt. Die Fachwerkkirche wurde 1819 errrichtet und geweiht. Das Dorf Stibbe wurde 1306 von der Familie Bolt von Zantoch aus der Neumark gegründet. Die Bolt kamen mit den Wedell ins Kroner Land und blieben deren Vasallen. - Strahlenberg
Die Kirche gehörte als Filiale zu Tütz, später zu Mellentin. Die Kapelle stammte aus dem Jahr 1740. Strahlenberg ist von den Wedell als deutsches Dorf gegründet. Das Vasallengut der Tützer Wedell wurd 1338 von einem Sohn des Vasallen Bolt, einem Geistlichen, der Kirche zu Tütz geschenkt. Wegen dieser Schenkung wird 1397 vom Propst in Tütz ein Übereinkommen mit einem Bürger Bolt getroffen. Aus dieser Bolt`schen Stiftung stammt die bekannte Tützer Stiftung für altersschwache Geistliche, der sogenannte „Marienkessel‟.
Ortschaften
- Adolfshof, Emilienthal, Grünbaum, Grünwald, Mellentin, Neukrug, Neustrahlenberg, Rohrwiese (Försterei), Ruschendorf, Stibbe, Strahlenberg.
Kirchenbücher:
- * seit 1813;
- oo seit 1818;
- † seit 1813.
Per Anfang der 1960er Jahren waren folgende Kirchenbücher vorhanden:
- * von 1846 bis 1944
- Diese Kirchenbücher sollen sich dem Vernehmen nach im Pommerschen Landesmuseum in Greifswald befinden. Duplikate, die noch vor dem 2. Weltkrieg ins Amtsgericht nach Schloppe gelangt sein sollen, werden als vernichtet betrachtet. Für Mellentin vorhanden gewesene ältere Kirchenbücher galten bis August 2003 als wahrscheinlich im Verlaufe des zweiten Weltkrieges vernichtet. In diesem Jahr gab es einen Zufallsfund; näheres lesen Sie dazu bitte unter Pfarrei Tütz.
Abgeschrieben und bearbeitet im Januar 2020
von Jutta Grube
Literatur:
- Handbuch über die katholischen Kirchenbücher in der Ostdeutschen Kirchenprovinz östlich von Oder und Neiße und dem Bistum Danzig, München 1962
- Volkmann, W.: Die Kirchenbücher der katholischen Pfarreien in der früheren Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen, Schneidemühl 1939 (Sonderheft der Grenzmärkischen Heimatblätter)