Evangelisch-Augsburgische Kirchengemeinde Grodno

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Im 18. Jahrhundert wurden ortsansässige Evangelische vom Pastor aus Węgrów-Wengrow betreut. Die im Aufbau befindliche evangelische Gemeinde bekam am 20. Oktober 1793 vom polnischen König Stanislaus August ein Gebäude zur Nutzung als Beetsaal und Pastorat geschenkt. Gleichzeitig bewilligte er aus königlichen Mitteln ein Gehalt für den Pastor von 450 Silberrubeln.

Mit der dritten polnischen Teilung im Jahr 1795 kam die Gemeinde Grodno zu Russland. Der russische Gouverneur übernahm vom polnischen König die Gehaltszahlung an den Pastor. Als erster Prediger in der Gemeinde diente von 1796 bis 1824 Pastor, Konsistorialrat Dr. theol. Johann Georg HILSENITZ (*1768).

Kirchensiegel Kurland 1903 in Russisch

Kirchensiegel gesucht!

Per Dekret des Zaren Nikolaus I. wurde 1832 die Evangelisch-Lutherische Kirche in Russland begründet und in Konsistorien unterteilt. Das Kirchspiel Grodno kam zum Konsistorialbezirk Kurland.

Die evangelische Schule geht auf eine Schenkung des 1842 verstorbenen Tischlermeisters Ludwig SCHMUCK zurück. Im Jahr 1881 bekam die Gemeinde eine weitere Zuwendung. Apotheker ADAMOWICZ spendete der Gemeinde je eine Apotheke in Grodno und Druskienniki zum Zwecke der Erbauung einer evangelischen Kirche in Grodno.

Bis ca. 1914 betreute der Pastor aus Grodno Evangelische in den Orten Czoło, Druskienniki, Izabelin, Michałowo und Wiłkowyszki. Die ehemalige Kolonie Czoło wurde 1809 gegründet, besaß eine Kirche mit 150 Sitzplätzen und eine Schule. Im Fabrikort Izabelin mit Wiłkowyszki wurde im Jahr 1833 ein eigenständiges Filial begründet. Das Filial in Michałowo wurde von den Pastoren in Białystok betreut und kam im Jahr 1905 zu Grodno. Ob die Orte Czoło und Druskienniki als Kantorate oder ebenfalls als Filial zählten, können nur vorhandene Kirchenbücher belegen.

Im September 1919 wurde das Kirchspiel Grodno der Evangelisch-Augsburgischen Kirche mit dem Konsistorium in Warschau angeschlossen und gehörte bis 1939 zur Diözese Wilna.

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Filialgemeinden
Izabelin und Wiłkowyszki (ab 1918) Michałowo (ab 1905)

Quellen:
Amburger, Erik: Die Pastoren der evangelischen Kirchen Russlands, vom Ende des 16. Jahrhunderts bis 1937, ein biographisches Lexikon; Institut & Verlag Nordostdeutsches Kulturwerk Lüneburg, Martin-Luther-Verlag Erlangen, 1998; ISBN 3-922296-82-3
Kneifel, Eduard: Geschichte der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen, Niedermarschacht über Winsen an der Luhe 1962
Kneifel, Eduard: Die Pastoren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen, Eging, Niederbayern 1970
Kneifel, Eduard: Die evangelisch-augsburgischen Gemeinden in Polen 1555-1939, Vierkirchen über München 1971

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