Blesen wurde 1485 zur Stadt erhoben. 1212 schenkte Markgraf Waldemar von Brandenburg die Dörfer Blesen und Falkenwalde dem Kloster Semmritz. Seit dem Jahr 1418 wurden einzelne Gebäude vom Kloster Semmritz in Blesen erbaut und erweitert, so daß der 20. Abt von Semmritz im Jahr 1578 das Kloster nach Blesen verlegen konnte. Seit diesem Jahr führten die Äbte den Titel nach dem Orte Blesen. Nach einer Visitationsurkunde bestand schon im 16. Jahrhundert eine gemauerte Kirche, die aber beim 3. großen Brande Blesens 1661 zerstört wurde. Danach wurde eine massive Kirche St. Katharina im gotischen Stil errichtet, die 1672 konsekriert wurde. Bis zum Jahr 1740 wurde die Pfarrei von Weltpriestern geleitet, von da ab vom Posener Bischof dem Blesener Konvent angegliedert und von diesem bis zur Aufhebung des Klosters verwaltet. Der letzte Propst aus dem Konvent war Nepomucen Kabacinski (bis 15.11.1821), der letzte Klostergeistliche war der Kommendar Wladislaus Lewandowski (bis 10.8.1836), der erste Weltpriester Propst Benedikt Sauer.
Quellen, die nach dem Ende des II. Weltkrieges erstellt wurden, bezeichnen Blesen als zugehörig zur Diözese Schneidemühl und zum Dekanat Betsche. Der letzte deutsche Seelsorger war Georg Cich.
Filialkirchen
- Althöfchen
Ehemals Filialkirche von Bauchwitz (Kreis Meseritz), wurde sie im 16. Jahrhundert protestantisch. Dank der Bemühungen des Paradieser Priors Bernhard Klinke wurde sie 1718 den Katholiken zurückgegeben und im März 1719 vom Posener Bischof Szembek wieder geweiht. Lagowitz kam zur Pfarrei Altenhof. Die Kirche, so wie sie vor dem 2. Weltkrieg bestand, stammt vermutlich aus dem Jahr 1550, war ein schindelgedeckter einschiffiger Blockhausbau. Der Taufkessel aus Holz stammte aus dem 17. Jahrhundert, die Wetterfahne von 1772. Der Turm hatte einen viereckigen Umgang, das Schiff eine Flachdecke und der Chor ein Tonnengewölbe. - Poppe
Vom Markgrafen Waldemar von Brandenburg dem Kloster Semmritz 1312 geschenkt. - Semmritz
Im Jahr 1260 schenkten die zwei Grundherren von Semmritz ihr Gut endgültig dem Zisterzienser-Kloster Dobrilugk (Brandenburg im Landkreis Elbe-Elster) zur Anlage eines Tochterklosters. Die Schenkung wurde im gleichen Jahr vom Herzog von Groß-Polen bestätigt. 1269 überwies der Posener Bischof dem Kloster die Zehnteinnahmen von Semmritz. Das Kloster mit seiner Holzkirche wurde 1285 errichten, dann 1578 nach Blesen verlegt.
Ortschaften (Stand Anfang 1939):
- Grunzig, Kurzig, Neuvorwerk, Obergörzig, Rosenthal, Weißensee, Kliescht.
Kirchenbücher:
- *, oo und † seit 1692.
Per Anfang der 1960er Jahre gelten alle Original-Kirchenbücher als vernichtet. Die vor dem II. Weltkrieg beim Amtsgericht in Schwerin/Warthe deponierten Duplikate 1817 bis 1874 sind ins Brandenburgische Landeshauptarchiv in Potsdam gelangt. Dieser Bestand ist durch die Kirche der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) verfilmt worden.
In den ältesten Kirchenbüchern befanden sich lt. Volkmann u.a. die Familiennamen Baum, Beil, Burkert, Doberschütz, Engelmann, Fußgang, Gärtner, Gommert, Gurse, Günter, Hertel, Hoffmann, Janetzki, Kirscht, Klemann, Klitsche, Kosack, Kube, Küster, Leitke, Lode, Loemann, Merx, Mixdorf, Nadolle, Nietert, Nimmergut, Rowald, Obst, Pade Petzelt, Prestel, Proppe, Purzelt, Reiche, Reincke, Rische, Schade, Schliffer, Schmalz, Scubert, Sommerkorn, Steincke, Steinhauf, Tocke, Vogel, Wentzel, Werner, Wolf und Zerbe.
Literatur:
- Handbuch über die katholischen Kirchenbücher in der Ostdeutschen Kirchenprovinz östlich von Oder und Neiße und dem Bistum Danzig, München 1962
- Volkmann, W.: Die Kirchenbücher der katholischen Pfarreien in der früheren Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen, Schneidemühl 1939 (Sonderheft der Grenzmärkischen Heimatblätter)