Die Pfarrkirche, den beiden Hl. Johannes geweiht, ist unbekannten Ursprungs und Gründungsjahrs. 1619 ließ Königin Konstanze die Holzkirche durch eine massive ersetzen. Durch einen Stadtbrand im Jahr 1626 wurden alle Kirchenbücher vernichtet. Nach dem Unglück wurde 1628 der spätgotische Chor gebaut, während das Schiff 1726 und die Türme 1845 folgten. Im gleichen Jahr erfolgte eine gründliche Renovierung. Schneidemühl war bis 1480 im Besitz der Adelsfamilie Opalinski und kam danach in königlichen Besitz. 1513 wurde das deutsche Stadtrecht verliehen. Von 1518 bis in das 17. Jahrhundert war Schneidemühl Lehnbesitz der Grafen Górka. Kurze Zeit war die Kirche mit ihren Einkünften in evangelischem Besitz. 1605 schenkte der König Sigismund III. die Stadt und die ganze Starostei seiner Gemahlin Konstanze, einer habsburgischen Prinzessin, als Morgengabe. Sie ließ nicht nur die Steinkirche bauen, sondern auch 1626 nach dem Brand die Stadt neu vermessen.
Quellen, die nach dem Ende des II. Weltkrieges erstellt wurden, bezeichnen Schneidemühl als zugehörig zur Diözese und zum Dekanat Schneidemühl. Die letzten deutschen Seelsorger waren Franz Hartz und der Vikar Paul Snowatzki an St. Johannes und Heinrich Maria Janssen an St. Antonius. Letztgenannter, gebürtig vom Niederrhein und bis 1945 in Schneidemühl Vikar und Kuratur, wurde 1957 Bischof von Hildesheim.
Sukkursalkirche
- Hl. Familie und St. Antonius
Filialkirche
- Stöwen
Die Kirche wurde am 9. Oktober 1927 geweiht.
Ortschaften (Stand Anfang 1939):
- Auerbachshütte, Borkendorf, Deutsch-Usch, Gönne, Kattun, Königsblick, Koschütz, Küddowtal, Plöttke, Stöwen, Schneidemühl, Uschhauland, Wiesenthal.
Kirchenbücher:
- St. Johannes der Täufer und St. Johannes der Evang.: * seit 1676, oo seit 1743, † seit 1818;
- St. Antonius, früher zu St. Johannes gehörig, gegründet 1930: * / oo / † seit 1930;
- Hl. Familie gehören zur Pfarrei St. Johannes.
Kirchenbücher mit Lücken befinden sich im Diözesanarchiv in Koszalin (Köslin). Es gibt keine Verfilmungen der Kirche der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen).
In den ältesten Kirchenbüchern finden sich ltd. Volkmann u.a. die Familiennamen Arynt (Arndt), Balwierzyki, Bargka, Baryka, Berent, Bernatowicz, Biatki, Bisatka, Boszki, Bros (Brose), Bruck, Bukala, Cieslic, Czabanski, Dalski (Dahlke), Daman, Egert (Eggert), Elmer, Fiasik, Fryc, Darcke, Giersky, Glonek, Grams, Gruza (Gruse), Gust, Heemest, Hewert (Ewert), Heyn, Hunt (Hund), Jarahs, Jesse, Jeska, Kalka, Keranka, Klatt, Klutka, Knut, Koreinke, Kls (Kohs), Krugier (Krüger), Laipa, Lam, Lugumborch, Maiszewski, Makielke (Mokelke), Mantey, Mielbrad (Mielbard), Mulenhagen, Oszytka, Penno, Perodewski, Pierdzioch, Piska, Pyiel, Redez, Rude (Rohde), Rusin, Rybak, Schweda, Skora, Smiener, Smiglecki, Steinka, Stonecki, Swiatek, Szmed (Schmidt), Sztube, Szumann, Szwan (Schwanke), Szwonek, Teske, Thomahszewski, Trjcki, Turek, Tykwer, Wachnic, Welka, Wercha, Witt, Woitek, Wolski, Zada, Zulbert, Zumer, Zurawski, Zurmann.
Literatur:
- Handbuch über die katholischen Kirchenbücher in der Ostdeutschen Kirchenprovinz östlich von Oder und Neiße und dem Bistum Danzig, München 1962
- Volkmann, W.: Die Kirchenbücher der katholischen Pfarreien in der früheren Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen, Schneidemühl 1939 (Sonderheft der Grenzmärkischen Heimatblätter)