Geschichte der katholischen Kirchengemeinde Zippnow

Die Kirche, deren Gründungsjahr und Stiftung unbekannt sind, wurde nach dem 30jährigen Krieg als Filiale zu Rederitz geschlagen. 1669 wurde sie von Adalbert von Goraj-Breza neu errichtet und dotiert und mit Bestätigung von Bischof und Landesherr 1690 zur Pfarrkirche erhoben. Rederitz mit 6 Filialen wurde ihr unterstellt. 1835 bis 1837 wurde eine massive Kirche auf Kosten des Patrons uund der Gläubigen gebaut und im September 1837 vom Offizial Anton Perzynski geweiht.
Quellen, die nach dem Ende des II. Weltkrieges erstellt wurden, bezeichnen Zippnow Mariä Geburt als zugehörig zur Diözese Schneidemühl und zum Dekanat Deutsch Krone. Der letzte deutsche Seelsorger war Hermann Litfin.

Zippnow (Sypniewo) könnte gemäß der Quelle Lüdtke bereits 1450 von zwei Brüdern namens Spangenberg angelegt worden sein. Zippnow soll aber sicher wohl 1570 durch den Starosten Andreas II. Górka gegründet und vom Deutsch Kroner Bürgermeister Horn angelegt worden sein. An einer Heerstraße gelegen, durfte Zippnow Brückenzoll erheben und erlangte einige Bedeutung.
Ein schöner Barock-Hochaltar stammte aus dem säkularisierten Klarissenkloster in Bromberg, wurde 1650 angefertigt. Die Zahl der Pröpste der Pfarrei Rederitz-Zippnow betrug seit 1669 fünfzehn. Fast ein Jahrhundert wirkten dort zwei Seelsorger, nämlich Offizial Christian Nicolaus Sydow von 1828 bis 1863, und von 1863 bis 1911 Prälat, Offizial, Ehrendomherr von Posen, Martin Athanasium Friske, der von ab 1854 Vikar dort gewesen war. Zahl der Vikare war 62.

Filialkirchen

  • Briesenitz
    Eine alte Pfarrkirche unbekannten Ursprungs, in der Reformation protestantisch, 1619 wieder katholisch, wurde nach 1628 in den Diözesanakten als Pfarrkirche aufgeführt. 1639 wirkte dort der „ehrwürdige Pater Baltasar Fuchsius‟. Die Vorkriegs-Fachwerkkirche wurde anstelle einer alten Holzkirche erbaut und 1869 untermauert. In jenem Jahr wurde sie auch vom Offizial Habisch geweiht. Die ursprüngliche Dorfanlage verkümmerte, so daß Starost Andreas Górka 1577 ein neues deutsches Dorf ansetzte. Das Briesenitzer Privileg war das älteste im Deutsch Kroner Land und diente für alle folgenden als Muster. Das Dorf brannte 1612 nieder, litt unter den Verwüstungen durch die Konföderierten, war aber bei Übernahme des Kreises durch Preußen eines der blühendsten im Deutsch Kroner Land.
  • Jagdhaus
    An Stelle einer alten Holzkirche unbekannten Alaters errichten Patron und Gemeinde 1858 eine Kirche, die Offizal Habisch in jenem Jahr weihte. Jagdhaus gehörte zu den älteren Dörfern des Deutsch Kroner Landes und wurde bereits 1574 erwähnt. Ursprünglich königliches Starosteidorf kam es später zu Neuhof.

Ortschaften:

  • Briesenitz, Jagdhaus, Schöneiche (Gut), Westfalenhof, Zippnow.

Kirchenbücher:

    Kirchenbücher
  • * / oo seit 1669;
  • † seit 1729.

Glücklicherweise ist ein Großteil der Bücher erhalten und wird im Diözesanarchiv Köslin aufbewahrt.
Duplikat-Kirchenbücher, die dem Amtsgericht Jastrow zur Aufbewahrung übergeben wurden, werden als verloren betrachtet.

Früher gehörten zu der weit ausgedehnten Pfarrei auch die Filialgemeinden Doderlage (Dudylany), Freudenfier (Szwecja), Klawittersdorf (Glowaczewo), Rederitz (Nadarzyce) und Stabitz (Zdbice). Dies erklärt warum sich in den ältesten Kirchenbüchern laut Quelle Volkmann u.a. folgende Familiennamen auch für andere Orte finden, so:

  • für Zippnow
    Albrecht, Bark, Berg, Begger (Beyer), Bigalke, Börger, Blümke, Burmeister, Dikow, Doberstein, Döge, Draheim, Freyer, Frie, Fried (Frind), Gucki, Günterberg, Grott, Haß, Hins, Hoffmann, Hohenk (Hohnke), Holc, Holstein, Jaster, Jöhen, Jost, Kadric (Katritzke), Kamp, Klopiske, Kluk, Knak, Köppe, Kregengelt, Krögel, Krüger, Lazar, Leemann, Lens, Litfin, Lüdke, Mahlke, Manthey, Mareinke (Marczynski), Mellentin, Mittelstedt, Myrow, Olbriter, Ollenberg, Omnus, Passoth, Ponath, Pranke, Preignoth, Rahn, Rehbeer (Rehbein), Rehbronn, Rihs, Rönspet (Ronspeter, Rönspies), Rusch, Sack, Schule, Schwans, Siewerth, Spikier, Steffen, Strek (Streich), Sydow, Szmet (Schmidt), Tetzlaw, Wadelmann, Wandrey, Wendland, Winter, Wise, Witt, Wolfram, Zank, Zdzionski, Zediowski, Zobelinski;
  • für Freudenfier
    Bach, Bambogen, Beck, Boht, Bries, Bruhn, Buk, Buke, Bürger, Busse, Cado (Zado), Delert, Donner (Dreger oder Dreyer), Eckstedt, Ertmann, Ewert, Ewolt (Ewalt), Feldt (Zeldt), Gleming, Fosh auch Bosh, Friske, Garlap, Gartzki, Geert, Gehrt, Glemenbogen, Frams (Gramse), Grütmeker, Hagedorn, Haymann, Henke, Hoffmann, Horn, Jahn, Klawitter, Klensk, Klohke, Körbitz, Kollin (Körlin), Kroll, Krüger, Kuhen (Kühn), Kumbier, Kutz, Kwant, Langhanc, Lesnik, Löbke, Lög, Mank, Manke, Milski, Paß, Patzke, Pribe, Radac, Rahn, Repke, Saß, Schinfeld, Schoenfeldt, Schur, Splettstößer Stim, Tetzlaff, Filmann, Fimmermann, Timm, Tom, Tym, Wryske (Friske), Zado (Cado);
  • für Rederitz
    Böhk, Bros, Celmer (Zellmer), Challen (Chollen), Cüls, Czaken, Detmer, Döge, Dolmer, Duwe, Gluth, Guczmer, Gusike, Guttknecht, Heidekrüger, Heik, Hinkelmann, Hintz, Hohensee, Holstein, Jost, Kalek, Kalke, Kentep, Klawun, Klopiski, Knuth, Korko, Lawrens, Leisko, Listko, Lüdke, Malke, Mellentin, Mildes, v. Miąskowski, Mundt, Neulap, Pranke, Piostecki, Remer, Riemer, Rhinos, Rohde, Schew, Schönk, Stiem, Stoik, Strek (Streich), Tesmer, Wandrey, Wegner, Went, Wille, Wolframm;
  • für Briesenitz
    Affelt, Blek, Böhk, Bork, Bühlke, Büs, Bük, Büke, Bünger, Busse, Cassen, Dalüg, Dörr, Draheim, Drews, Dünke, Falkenberg, Fric, Gacke, Heyse (Heese), Horn, Jahnke, Jeske, Juhnke, Kadow, Klawiter, Klement, Klohk, Langhans, Lewin, Lög, Mielke, Möller, Pieske, Polley, Pon, Pop, Por, Regenk, Rohde, Rünger, Schulc, Schwank, Schwans, Schwartz, Stark, Stolp, Szmet, Tewes, Wandrey, Wenner, Winter, Wise, Wolter, Zabel;
  • für Jagdhaus
    Bartig, v. Bieganski, Bush, Cemmel, Clement, Draheim, Dummer, Ewert, Flöhrke, Golatke, Hese, Hintz, Jochimowski, Kobelarczyk, Kohntop, Krüger, Krus (Krause), Lenz, Manc, Markwart, Mellentin, Möller, Polke, Pop, Quiram, Rahn, Stehenke (Steinke), Stösselk, Stöhk, Stöhle, Struhs, Utecht, Wegner, Wolfram, Wryske (Friske);
  • für Doderlage
    Affelt, Bahrts, Böhk, Bohrk, Bohrt, Culk, Dettmer, Doberstein, Dögs (Dox), Duwe, Druwe, Fohs, Freyer, Heik, Hinkelmann, Lawrenz, Schalop, Stoik, Wenner;
  • für Klawittersdorf
    Bölke, Bürger, Doberstein, Ewalt, Guske, Hösk, Johnlitz, Kinas, Klawiter, Modro, Mundt, Paz, Petrik, Radike, Repke, Regenke, Schröder, Siwert, Stolp, Tidemann, Warnke;
  • für Stabitz
    Berger, Bünger, Bush, Haymann, Hoeft, Hohensee, Hoppe, Jeske, Linde, Lisko, Pahl, Pridöhl (Prodöhl), Radac, Radeke, Soenk, Schönrock, Sommerfeldt, Spickermann, Stehenke (Steinke), Tetzlaff, Warnke, Zanoth.

 

Lokalvikarie Rederitz

Die Pfarrkirche ist alt, doch unbekannten Ursprungs, in der Reformation protestantisch, 1619 aber wieder katholisch, bis 1695 selbständige Pfarrkirche, von da an Filiale von Zippnow. An Stelle der in protestantischer Zeit erbauten Holzkirche wurde ab 1848 auf Kosten des Patrons und der Gläubigen eine massive Kirche errichtet, die im Januar 1850 vom Offizial Sydow geweiht wurde.
Rederitz ist ein altes Dorf mit deutscher Besiedlung, das 1589 neu privilegiert wurde und gehörte zur Starostei Deutsch Krone. Die Kirche ist Mutterkirche von Zippnow gewesen.
Quellen, die nach dem Ende des II. Weltkrieges erstellt wurden, bezeichnen St.Laurentius in Rederitz als zugehörig zur Diözese Schneidemühl und zum Dekanat Deutsch Krone. Der letzte deutsche Seelsorger war Aloysius Kachur.

Filialkirche

  • Die Pfarrkirche von Goreczka Wolja (Hügelkolonie), wohl uralt und unbekannten Ursprungs, wurde auch Pfarrkirche von Doderlage, war vorübergehend protestantisch, 1605 wieder katholisch, wurde aber wohl nicht mehr als Pfarrkirche errichtet. Das Pfarrgebäude mit dem Altarbild der Hl. Veronika verbrannte 1657 im Schwedenkrieg. 1827 wurde die Vorkriegs-Fachwerkkapelle an Stelle eines Holzbaus errichtet und vom Offizial Dalski geweiht.

Ortschaften:

  • Birkhof (Gut), Bruchmühl (Mühlengut), Büsenheide (Försterei), Doderlage, Gr. Zacharin mit Heidhof, Jägerthal (Försterei), Neu-Zippnow, Rederitz, Abbauten und Försterei Thurbruch.

Kirchenbücher:

  • ** / oo und † ab 1917
    (bis 1917 wurden die Eintragungen in Zippnow vorgenommen)

Von den älteren Original-Büchern ist noch vieles erhalten geblieben im Diözesanarchiv in Köslin, wohingegen die Duplikat-Kirchenbücher, die dem Amtsgericht Jastrow zur Aufbewahrung übergeben wurden, als verloren gelten.

Abgeschrieben und bearbeitet im Januar 2020
von Jutta Grube

Literatur:

  • Handbuch über die katholischen Kirchenbücher in der Ostdeutschen Kirchenprovinz östlich von Oder und Neiße und dem Bistum Danzig, München 1962
  • Lüdtke, Paul, Krüger, Burkhard: Die Kirchen von Zippnow, Kreis Deutsch Krone, Köln/Hennef, 2011
  • Volkmann, W.: Die Kirchenbücher der katholischen Pfarreien in der früheren Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen, Schneidemühl 1939 (Sonderheft der Grenzmärkischen Heimatblätter)

Katholische Kirchengemeinde Zippnow

 
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