Hinzendorf, im 14. Jahrhundert als selbständige Pfarrei gegründet und mit eigenem Pfarrer besetzt, wurde im 17. Jahrhundert unter Belassung der Pfarrechte durch Personalunion im Pfarramt Kursdorf angegliedert. So wurden die Kirchenbücher in der Regel in Hinzendorf geführt. Die Eintragungen vollzog entweder der Altarist von Hinzendorf oder der Pfarrer von Kursdorf bzw. dessen Vikar, in den meisten Fällen aber der Kantor und Lehrer an der Kirchschule zu Hinzendorf, der aus diesem Grund Jahrhunderte lang in den Urkunden die Amtbeschreibung „Scriba‟ (Kirchenbuchschreiber) führte.
Quellen, die nach dem Ende des II. Weltkrieges erstellt wurden, bezeichnen Hinzendorf als zugehörig zur Diözese Schneidemühl und zum Dekanat Fraustadt. Der letzte deutsche Seelsorger an St. Maria Magdalena war Karl Rohloff.
Ortschaften (Stand Anfang 1939):
- Altendorf, Gurschen mit Kolonie Busch, Hinzendorf und Schlichtingsheim.
Kirchenbücher:
- *, oo, † seit 1764.
Die Kirchenbücher vor 1764 sind anscheinend beim Brand des Pfarrhauses von Kursdorf Anfang des 19. Jahrhunderts (Neubau 1828) vernichtet worden.
Wenige Kirchenbücher (mit Lücken) befinden sich im Diözesanarchiv in Grünberg (Zielona Góra), aber offenbar unter dem Bestand von Kursdorf. Auch die Kirche der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) hat nur wenig verfilmt.
In den ältesten Kirchenbüchern befanden sich lt. Volkmann u.a. die Familiennamen Baumann, Fengler, Franz, Jürk, Kluge, Kolisch, Kühn, Kunze, Lange, Poschel, Preuß, Schirmer, Scholz, Schubert, Streit, Stürzebecher, Thiel, Wagner und Werner.
Literatur:
- Handbuch über die katholischen Kirchenbücher in der Ostdeutschen Kirchenprovinz östlich von Oder und Neiße und dem Bistum Danzig, München 1962
- Die Kirchenbücher der katholischen Pfarreien in der früheren Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen, zusammengestellt von W. Volkmann, als Sonderheft der Grenzmärkischen Heimatblätter, Schneidemühl 1939