Personen der evangelischen Kirchengemeinde Gramsdorf

   

1. Die Pfarrer

Jacob Wilde oder Wille, 1635-1680
Im obigen Zeitraum genannt; er kam von dem durch die Pest entvölkerten Jankendorf nach Gramsdorf.

 

Michael Schulz, 1681 – 1699
War wohl ebenso wie sein Vorgänger eigentlich Pfarrer im nahe gelegenen Jankendorf.

 

Thomas Schulz, 1700 – 1722
Sohn des vorherigen Pfarrers Miachael Schulz. Er verließ zu einem Zeitpunkt, als die Gemeinde mit dem katholischen Geistlichen in Rogasen wegen an diesen abzuliefernden Meßkorns in einen Rechtsstreit geriet, heimlich Gramsdorf und wurde Pfarrer in Grünberg in Schlesien.

 

Martin Pilatzki, 1723 – 1749
Sohn eines Schulzengutsbesitzers aus dem Raum Czarnikau und amtierte bis zu seinem Tod. Da er der polnischen Sprache mächtig war, gelang es ihm, mancherlei Probleme mit der katholischen Geistlichkeit von der Gemeinde abzuwenden und vermittelnd zu wirken.

 

Samuel Gottlieb Benicke d. Ä., 1749 – 1778
Gebürtig aus Landsberg a. d. Warthe, studierte in Halle. Er wirkte in Gramsdorf bis zu seinem Tod am 22. Juli 1778. In den Jahren 1768 bis 1773 musste er mit der Familie vor den polnischen Konförderierten mehrmals flüchten und büßte seine Habe ein.

 

Samuel Gottlieb Benicke d. J., 1780 – 1783
Sohn von Samuel Gottlieb Benicke d. Ä., zu Gramsdorf geboren, trat sein Amt erst 1780 an, starb bereits 1783.

 

Gottlob Christoph Benicke, 1783 – 1817
In Gramsdorf 1760 geboren und Bruder seines Vorgängers, wurde nach dessen Tod berufen und amtierte bis 1817.

 

Friedrich August Grebel, 1819 – 1864
Geboren in Wittenberg am 8. Juli 1794; er studierte in Leipzig und Wittenberg und wurde am 8. Juli 1819 durch Superintendent Koch aus Schokken eingeführt. Er versah sein Amt bis zu seinem Tod am 21. März 1864.

 

Hugo Lebrecht Wagler, 1864 -1879
Vorher Pfarrer in Revier, trat 1864 sein Amt an und wurde 1879 nach Rogasen berufen.

Friedrich Carl Hädrich, 1880 – 1886
Geboren 1849 in Zargenberg b. Zeitz in Sachsen, wurde Rektor der Simultanschule in Kempen und veränderte sich 1800 von dort nach Gramsdorf. 1886 folgte er einem Ruf als Pfarrer nach Grätz.

Adolf Gerstmann 1887 – 1907
Geboren am 25. Januar 1858 in Schroda, erhielt seine theologische Ausbildung in Breslau, Berlin und Greifswald, ordiniert in Stettin, danach Hilfsprediger in Greifenhagen und Jarmen, beides Prov. Pommern. Er wurde am 27. März 1887 als Pfarrer eingeführt und versah sein Amt 21 Jahre lang. Nachdem sich seine Gesundheit zunehmend verschlechterte, suchte er einen weniger arbeitsreichen Wirkungskreis, verließ mit seiner Frau geb. Neumann und seiner einzigen Tochter Gramsdorf, um zum 1. Oktober 1907 die neu gegründete Pfarre Rosko bei Filehne zu übernehmen. Dort trat er nach 40 jähriger seelsorgerischer Tätigkeit in den Ruhestand. Er starb am 5. Juni 1934 an den Folgen eines Gehirnschlages und wurde in Koschütz bei Hammer begraben.

Gerhard Waldemar Heinrich, 1908 – 1927
Geboren am 21. November 1862 als Sohn eines Pfarrers in Lobsens, Kr. Wirsitz, besuchte die Universitäten von Halle/Saale und Berlin und wurde 1896 in der Pauli-Kirche in Posen ordiniert. Sein beruflicher Werdegang führte ihn als Hilfspfarrer nach Margonin, Zerkow, Radusch und Wreschen und schließlich 1902 als Pfarrer nach Schidlowitz, Kr. Mogilno. Nachdem er aus einer großen Zahl an Bewerbern ausgewählt wurde, trat er seinen Dienst in Gramsdorf an und wirkte bis 1927. Überschattet wurden die letzten Amtsjahre durch eine schwere Erkrankung, welche ihn veranlasste, auf eigenen Wunsch die kleine Gemeinde Kopnitz, Kr. Wollstein, zu übernehmen, wo er schon am 14. Dezember 1929 verstarb.

Dr. med. Albert Adam, 1927 – 1934
Geboren am 8. Oktober 1879 in Daleschin, Kr. Gostyn, wechselte er nach seiner theologischen Ausbildung nach Brasilien, wo er ab 1909 im Auftrage der Synode Rio Grande do Sul die deutsch-evangelische Gemeinde General Osório mit etwa 1000 Seelen betreute. Hier erkannte er die Notwendigkeit der umfassenden ärztlichen Versorgung der Bevölkerung, was ihn veranlasste, an das theologische ein medizinisches Studium anzuschließen mit akademischen Titel Dr. med. 15 Jahre lang blieb er in Brasilien und erlebte das Anwachsen seiner Gemeinde auf 5000 Seelen, bevor er nach Europa zurückkehrte. Zunächst ab 1925 in Ritschenwalde amtierend, übernahm er Mitte 1927 auch Gramsdorf. Neben der Verwaltung beider Kirchengemeinde widmete er sich der Bibelschule in Rogasen und dem Aufbau einer Privatschule in Ritschenwalde. Ein schwerer Schicksalsschlag traf ihn 1931 durch den Tod seiner Ehefrau in Ritschenwalde. Nach seiner Wiederverheiratung verließ er zum 1. Oktober 1934 Gramsdorf und siedelte nach Zduny, Kr. Krotoschin über.

Werner Gehrz, 1935 – 1939
Geboren am 27. Juli 1907 in Thorn in Westpreußen, studierte er nach dem Besuch des Gymnasiums in seiner Geburtsstadt in Posen, Greifswald, Göttingen, Bonn und Tübingen. Nach dem ersten theologischen Examen 1932 war er in Kempen als Vikar tätig und erhielt dann für ein halbes Jahr die Verwaltung der Gemeinden Budsin und Jankendorf. Im April 1934 wurde er in der Kreuzkirche in Posen ordiniert und bewarb sich danach im November 1934 um die freie Pfarrstelle in Gramsdorf. Offiziell trat er am 1. Mai 1935 sein Amt an.

Paul Hesse, 1940 – 1941
Hilfsprediger, nachher Pfarrer in Neu-Skalmirschütz

Gustav Metzger, 1941 – 1945
Geboren am 19. März 1914 in Königsberg, Kreis Landshut; ordiniert am 30. März 1941, vorher Hilfsprediger in Rosenau, nachher Pfarrer in Landeskron, Hessen-Nassau, in Erzhausen, Gierka und Gießen.

Zusammenstellung und Ergänzung: Jutta Grube, Quarnstedt, im Januar 2022

 

Quellen:
Golon, Arnold u. Steffani, Johannes: Posener Evangelische Kirche – Ihre Gemeinden und Pfarrer von 1548 bis 1945, Lüneburg 1967, Seite 12
Henke, Ernst: Geschichte der Kirchen- und Dorfgemeinde Gramsdorf, Bukowiec 1935, S. 24-27
Werner, Albert u. Steffani, Johannes: Geschichte der evangelischen Parochien in der Provinz Posen, Posen 1898, Seite 166 ff.

 


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