Im Staatsarchiv Posen (Archiwum Państwowe w Poznaniu) findet sich der Aktenbestand „Kriegsverdienstkreuze – Reichsbahn“ (53/299/0/1.26/939). Dieser hat eine Laufzeit von 1941 bis 1944. Er umfasst Vorschlagslisten aus dem Bereich der Reichsbahnausbesserungswerke (RAW) Posen und Ostrowo sowie Listen von Auszeichnungsträgern.
Das Kriegsverdienstkreuz (KVK) war eine Auszeichnung des Deutschen Reichs im Zweiten Weltkrieg, gedacht als höchste Kriegsauszeichnung für Zivilisten und nicht an Kriegshandlungen beteiligte Soldaten. Weitere Einzelheiten hierzu finden sich in dem Wikipedia-Artikel Kriegsverdienstkreuz 1939.
Die Akten umfassen neben umfangreichem Schriftverkehr die Listen von Vorschlägen für und von Trägern des KVK aus dem Personal der Reichsbahn. Die Erfassung der Daten orientiert sich an den Tabellen mit den Vorgeschlagenen bzw. Trägern und ihren persönlichen Daten/Angaben. Die damals benutzten Formblätter für die Vorschlagslisten sind leider unterschiedlich und enthalten demzufolge auch unterschiedliche Angaben zur Person.
Es gibt einige wenige Vorschlagslisten ausdrücklich nur für Kriegsverdienstmedaillen, eine das 1939 gestiftete KVK ab 1940 erweiternde unterste Stufe der Auszeichnung. Wenn diese als solche erkennbar waren, wird der entsprechende Hinweis unter „Anmerkungen in Liste“ erfasst.
Die Medaillen-Vorschlagslisten zeichnen sich vor allen Dingen durch die auffällig große Anzahl an Personen und fehlende individuelle Begründungen für den Vorschlag aus.
In den sonstigen Vorschlagslisten gibt es hingegen meist noch eine dazu gehörige Seite mit einer Begründung des Vorschlags, wie berufliche Leistungen usw. Diese wurden ebenso wenig erfasst wie die Hinweise zu den verliehenen Klassen des KVK in den Listen der Träger. Ebenfalls wurden nicht erfasst Namen, die sich im Schriftverkehr finden (zumeist Amtsträger der NSDAP, der Reichsbahnverwaltung, des Büros des Reichsstatthalters).
Gegen Schluss der Akte verliert diese ihre anfängliche Ordnung. Seiten wurden offensichtlich falsch zugeordnet. Es hat den Anschein, dass ein Mitarbeiter die Blätter in der Akte mit dem Bleistift durchgängig mit fortlaufenden Nummern versehen hat, ohne zu prüfen, ob die Abfolge in sich schlüssig ist. Einiges wurde auch doppelt fotografiert und als Digitalisat mehrfach eingestellt. Daher wurde als Kriterium die beschriebene Bleistift-Foliierung gewählt, um in den Index eine gewisse Ordnung zu bringen, damit diejenigen, die den kompletten Eintrag sehen möchten, das Blatt mit dem Gesuchten finden können. Einige werden Glück haben und idealerweise schon auf einer Doppelseite fündig werden. Andere werden detektivisches Gespür brauchen, um aus dem Durcheinander dann das passende Blatt mit der Leistungsbeschreibung herauszufinden.
Quarnstedt, den 27. März 2022.
Jutta Grube
Kontakt
Zurück zur Forschungsstelle Posen – Sammlung von Personendaten
Zurück zur Forschungsstelle Posen