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In der Mitte des 17. Jahrhunderts wurde die Gegend um Lublin zunächst von den Kosaken und dann von den Schweden bedrängt. Das „Lubliner Siedlungsgebiet‟ war von den ersten beiden Teilungen (1772 und 1793) nicht betroffen und gehörte bis 1795 zur Königlichen Republik Polen-Litauen (1569-1795).
1795 kam das Lubliner Siedlungsgebiet im Zuge der Dritten Polnischen Teilung an Österreich und wurde Teil Galiziens (Westgalizien).
Zur napoleonischen Zeit (ab 1809) gehörte das Lubliner Siedlungsgebiet zum Herzogtum Warschau und war Teil des Departement Lublin. Diese nach französischem Vorbild vorgenommene administrative Gliederung bestand bis zum Wiener Kongress im Jahr 1815.
Nach dem Wiener Kongress geriet auch das Lubliner Siedlungsgebiet als Teil des neu geschaffenen Königreich Polen (auch „Kongreßpolen‟ genannt) immer stärker unter die Vorherrschaft des russischen Zaren und damit Rußlands.
Die russische Regierung behielt die Einteilung in Bezirke und Kreise (Obwod und Powiat) bei unter Änderung der Departements in Wojewodschaften. Das Lubliner Siedlungsgebiet wurde ein Teil der Wojewodschaft Lublin. Die Bezirke und Kreise behielten ihre Namen. Durch Personalunion mit Rußland vereinigt und nach vergeblicher polnischen Revolution (1830/1831) wurde das Lubliner Siedlungsgebiet russische Provinz. Nach dem Januaraufstand 1863 setzten im Königreich Polen gewaltige Repressalien ein, die Russifizierungsmaßnahmen nahmen zu. Die polnische Sprache verschwand 1867 aus den Schulen und der Verwaltung – Amtssprache wurde Russisch.
1915 wurden viele deutschen Siedler ins Innere Rußlands deportiert.
Während des 1. Weltkrieges (ab 1915) gehörten das Lubliner- und Cholmer Land zum k.u.k. Militärgouvernement Lublin. Am 11. November 1918 erklärte Polen seine Unabhängigkeit, es entstand die Republik Polen. Das Lubliner- und Cholmer Land war wieder polnisch und Teil der neuen polnischen Wojewodschaft Lublin.
Der Zweite Weltkrieg traf die Region besonders hart. Am 1. September 1939 marschierten deutsche Truppen in Polen ein. Nach der Zerschlagung des polnischen Staates wurde von der Regierung des Generalgouvernements ein neuer Distrikt Lublin geschaffen. Es gab drei Vernichtungslager: Majdanek, Sobibor und Belzec.
Im Herbst 1940 mussten die deutschen Siedler das Lubliner und Cholmer Land verlassen. Durch die Aktion „Heim ins Reich‟ wurden rund 32.000 Menschen in den Warthegau umgesiedelt.
Quellen:
Foehl, Walter: Deutsche Forschungen im Osten – Das Deutschtum im Lubliner Land, 1942
Hoff, Erwin: Lublins Geschichte – Lublins Deutschtum, 1942
Lück, Kurt: Das Siedlungswerk im Cholmer und Lubliner Land, Plauen i. O. 1933
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