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Straußeney ist ein Dorf der Böhmischen Brüdergemeinde. Es soll eine hussitische Gründung aus dem Ende des 15. Jahrhunderts sein. Diese Gemeinden sind die religiösen Nachfolger der Hussiten. Straußeney gehörte ursprünglich zur Herrschaft Nachod im altböhmischen Königgrätzer Kreis und wurde erstmals 1477 urkundlich erwähnt. Damals gliederte Herzog Heinrich d. Ä., dem seit 1472 die Herrschaften Nachod und Hummel sowie die Grafschaft Glatz gehörten, das Kirchspiel Tscherbeney, zu dem Straußeney gehörte, in die Herrschaft Hummel und diese im selben Jahr in seine Grafschaft Glatz ein. Der ursprünglich tschechische Ortsname war Pstružný; 1631 wird es als Straussenei bezeichnet. Als einziger Ort im katholischen Glatzer Land hatte es eine überwiegend evangelische Kirchengemeinde. Dabei handelt es sich um evangelisch-reformierte Gläubige. Es kann angenommen werden, dass in diesem Ort im Grenzbereich, geschützt durch seine Abgelegenheit und den leicht möglichen Wechsel nach Böhmen, bereits vor dem Dreißigjährigen Krieg hussitisch gesinnte Familien wohnten. Die katholischen Kirchenbücher im benachbarten Tscherbeney (tschechisch: Čermná) beginnen 1664, in ihnen sind bereits 1665 Namen von (ev.) Einwohnern Straußeney’s zu finden und bis 1830 sind dort die meisten kirchlichen Handlungen für die Familien von Straußeney verzeichnet. Diese Bücher sind bis zur endgültigen Inbesitznahme von Schlesien durch Preußen 1763 fast ausschließlich in tschechischer Sprache geführt worden.
Pegau, im März 2018. Carsten Iwan
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Quellen:
- Iwan, Carsten: Ortsfamilienbuch Strausseney (Online)
- Schiller, Adolf: Brief an Superintendent Katscher, 1948 (im Archiv Carsten Iwan)
- Wikipedia Artikel Czermna (besucht am 30. März 2018)