Evangelisch-Augsburgische Filialgemeinde Izabelin und Wiłkowyszki

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In dem Flecken Izabelin, 10 Werst von Wiłkowyszki und 85 Werst von Grodno entfernt gelegen, existierte ursprünglich eine calvinistische und ab 1668 eine katholische Kirche. Um 1750 gab der sächsisch-polnische General und Grundbesitzer Graf Georg Detlev von Flemming (*1699 †1771) dem damaligen Ort Pietuchowo den Namen seiner Tochter Izabela und hieß Izabelin. In dem Fabrikort siedelte Flemming deutsch-evangelische Fabrikanten und Handwerker an.

Per Dekret des Zaren Nikolaus I. wurde 1832 die Evangelisch-Lutherische Kirche in Russland begründet und in Konsistorien unterteilt. Die Gegend um Izabelin kam zum Konsistorialbezirk Kurland.

Im Jahr 1833 wurde das Filial Izabelin mit dem Mittelpunkt in Wiłkowyszki gegründet und gehörte zum Kirchspiel Mariampol. Von 1836 bis 1870 nutzte die Gemeinde eine schlichte Kirche aus Fachwerk.

Kirchensiegel Kurland 1903 in Russisch

Kirchensiegel gesucht!

Da die Gemeinde zahlenmäßig sehr schwach blieb, fehlten die finanziellen Mittel, um die inzwischen baufällige Kirche zu renovieren. Die Gottesdienste wurden in der 1778 erbauten reformierten Kirche zu Izabelin gehalten.

General-Leutnant Otto Rudolf Alexander von Minckwitz (*1816 †1882) besaß ein Gut in Wiłkowyszki. In den Jahren von 1864 bis 1877 war er ein in Kirchenkreisen anerkannter und beliebter Warschauer Konsistorialpräsident. Nach seinem Tod unterhielt seine Witwe Baronin Constance Feodorovna von Ungern-Sternberg (*1829 †1898), Tochter des Präsidenten des estnischen Konsistoriums, die Kontakte zur Kirchenleitung.

Im September 1919 wurde das Kirchspiel Grodno der Evangelisch-Augsburgischen Kirche mit dem Konsistorium in Warschau angeschlossen und gehörte bis 1939 zur Diözese Wilna. Etwa gleichzeitig wird auch die Zuordnung des Filial Izabelin und Wiłkowyszki erfolgt sein.

Quellen:
Polnische Wikipedia: Izabelin (obwód grodzieński), Gelesen am 27.05.2021
Deutsche Wikipedia: Georg Detlev von Flemming, Gelesen am 27.05.2021
Amburger-Datenbank: Otto Rudolf Alexander von Minckwitz, geboren 1816 auf der Insel Ösel als Sohn eines balten-deutschen Pastors und gestorben 1882 in St. Petersburg. Gelesen am 25.05.2021
Kneifel, Eduard: Geschichte der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen, Niedermarschacht über Winsen an der Luhe 1962
Kneifel, Eduard: Die Pastoren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen, Eging, Niederbayern 1970
Kneifel, Eduard: Die evangelisch-augsburgischen Gemeinden in Polen 1555-1939, Vierkirchen über München 1971

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