Das Ostpreußenblatt als genealogische Quelle

 

Geburtstage und Ehejubiläen

Ein Register für die Jahre 2003 bis Mitte November 2018

„Das Ostpreußenblatt‟, seit 2003 „Preußische Allgemeine Zeitung‟ (PAZ), entstand aus dem Mitteilungsblatt der Landsmannschaft Ostpreußen „Wir Ostpreußen – Mitteilungsblatt der Landsmannschaft Ostpreußen‟. Horst Frischmuth, der ab 1946 Adressen heimatvertriebener Ostpreußen gesammelt hatte, gab am 1. Februar 1949 die erste Ausgabe von „Wir Ostpreußen‟ in Hannover heraus. Die Zeitung war von Anfang an das Mitteilungsblatt der Landsmannschaft Ostpreußen. Zwischen ihr und dem Herausgeber kam es aber bald zum Streit, in dessen Folge die Landsmannschaft ab März 1950 „Das Ostpreußenblatt‟ herausgab und die Zeitschrift „Wir Ostpreußen‟ wegen eines raschen Niedergangs im August 1950 eingestellt wurde.
Die Gründung der Zeitung hatte neben verbandspolitischen vor allem finanzielle Gründe, denn deren Verkauf war die Haupteinnahmequelle der Organisation. Die erste Ausgabe erschien mit einer Auflage von 60.000 Stück. Durch den Anstieg der Zahl der Abonnenten im Jahr 1950 von 17.000 auf 49.000, im Dezember 1954 auf über 100.000 Abonnenten und dem weiteren Anstieg bis 1959 erreichte sie mit 127.900 Stück in den ersten beiden Quartalen 1959 die bis heute höchste verkaufte Auflage in der Geschichte der Zeitung. Damit war die Zeitung bis 1968 stets die auflagenstärkste unter den Vertriebenenzeitungen. Sie litt jedoch nach 1960 wie die meisten dieser Publikationen unter schwindenden Leserzahlen. Im Jahr 1968 lag sie bei 92.798 Stück. In den achtziger Jahren unterschritt sie 50.000 verkaufte Exemplare, 1990 lag sie bei 32.000 und inzwischen bei etwa 18.000 Stück.

Chefredakteur der Zeitung waren 1950 und 1959 Martin Kakies, vor dem Zweiten Weltkrieg Chefredateur beim „Memeler Dampfboot‟, 1959 bis 1967 Eitel Kaper, 1968 bis 1995 Hugo Wellems, 1995 bis 1997 Horst Stein, 1997 Elimar Schubbe, Hans Heckel und Peter Fischer, 2000 bis 2005 Hans-Jürgen Mahlitz, 2005 bis 2006 Clemens Range, 2006 bis 2008 Klaus D. Voss, 2008 bis 2011 Konrad Badenheuer und seit 2011 Jan Heitmann.

Die Zeitung umfasst 24 oder 28 Seiten, besondere Ausgaben wie jene zu Weihnachten bis zu 36 Seiten. Von der Struktur ist sie ähnlich wie andere Tages- oder Wochenzeitungen, allerdings gibt es statt eines Lokalteils einen Innenteil mit acht Seiten, der Berichte über Ostpreußen in Geschichte und Gegenwart beinhaltet. Die PAZ erscheint freitags.
Es war von Beginn an eine Zeitung, die sich hauptsächlich an die Vertriebenen und ihre Angehörigen richtete. Zu beziehen war sie lange Zeit nur im Abonnement, welches mit der Mitgliedschaft in der Landsmannschaft Ostpreußen verknüpft war. Seit 2010 ist sie nahezu bundesweit auch an Kiosken zu kaufen, ein kostspieligerer Vertriebsweg, der zur Gewinnung neuer Leser gewählt wurde.
Mit dem Schwund der traditionellen Leserschaft kam es ab Ende der neunziger Jahre zu einer Neuausrichtung auf weitere Zielgruppen, in deren Folge die Umbenennung in „Preußische Allgemeine Zeitung‟ im Jahre 2003 erfolgte. Deren Ausrichtung wird in politikwissenschaftlichen Arbeiten der letzten Jahre überwiegend als neurechts beurteilt, eine Einschätzung, die von Seiten der Zeitung ausdrücklich abgelehnt wird. Selbst bezeichnet sich die Zeitung als „preußisch-wertkonservativ‟ bzw. „preußisch korrekt statt politisch korrekt‟.

Für landsmannschaftlich orientierte Vertriebene aus Ostpreußen ist die PAZ die zentrale Zeitung zur Information. Die enthaltenen Familienanzeigen sind darüber hinaus allgemein für Genealogen interessant und werden daher schrittweise ausgewertet.

Quellen:
Hans-Jürgen Gaida: Die offiziellen Organe der ostdeutschen Landsmannschaften; Berlin 1973, S. 151–158.
Ulla Jelpke, Helmut Schröder: Das Ostpreußenblatt; in: Jens Mecklenburg (Hrsg.): Handbuch Deutscher Rechtsextremismus. Berlin 1996, S. 422–424.
Samuel Salzborn: Grenzenlose Heimat. Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Vertriebenenverbände; Berlin 2000,
Matthias Stickler: Ostdeutsch heißt gesamtdeutsch. Organisation, Selbstverständnis und heimatpolitische Zielsetzungen der deutschen Vertriebenenverbände 1949–1972; Düsseldorf 2004,
Deutsche Wikipedia: Preußische Allgemeine Zeitung (abgerufen am 25.11.2018)
Preußische Allgemeine Zeitung: Wer wir sind (abgerufen am 25.11.2018)

 

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