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Vorwort

Historische Ortslexika sind mittlerweile für viele Bundesländer und historische Landschaften der Bundesrepublik Deutschland vorhanden, sei es in gedruckter Form oder online. Sie sind ein vielbenutztes Nachschlagewerk für Historiker und auch Genealogen. Für die historischen deutschen Siedlungsgebiete im mittel- und osteuropäischen Raum fehlen allerdings solche Lexika weitgehend.

Es existiert lediglich das Baltische Historische Ortslexikon (herausgegeben von Heinz von der Mühlen. 2 Bände. Köln 1985, 1990) und ein Ortslexikon der Russlanddeutschen (Viktor Diesendorf: Die Deutschen Russlands. Siedlungen und Siedlungsgebiete. Lexikon. Moskau 2006). Beide Werke sind jedoch sehr knapp gehalten.

Das Fehlen von Ortslexika für die historischen deutschen Siedlungsgebiete in Mittel- und Osteuropa ist umso bedauerlicher, als gerade in diesen Gebieten die Forschungen sehr erschwert sind. Die ehemaligen deutschen Siedlungen haben heute andere Namen, wenn sie überhaupt noch existieren. Die staatliche und kirchliche Zugehörigkeit hat sich häufig geändert. Erhaltene Quellen sind auf viele Archive in Mittel- und Osteuropa verstreut. Die Literatur ist mittlerweile unübersichtlich geworden.

Das gilt auch für die ehemaligen deutschen Siedlungen in Bessarabien und ihre Tochterkolonien in der Dobrudscha. Da der Bearbeiter bei Recherchen in diesen historischen Landschaften oft ein Nachschlagewerk vermisst hat, sah er sich veranlasst, selbst mit der Arbeit an diesem Projekt zu beginnen.

Bad Freienwalde, den 30. Oktober 2021.
Stefan Rückling

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Einleitung

Der zeitliche Bearbeitungsrahmen erstreckt sich von der ersten Ansiedlung deutscher Kolonisten in Bessarabien (1814) bis zur Umsiedlungsaktion „Heim ins Reich“ (1940). Das geografische Bearbeitungsgebiet umfasst das ehemalige russische Gouvernement Bessarabien und Siedlungen mit deutschsprachiger Bevölkerung in der Dobrudscha. Diese historischen Landschaften gehören heute zu Bulgarien, Moldawien, Rumänien und zur Ukraine. Jede Siedlung, in der zeitweise eine deutschsprachige Bevölkerung nachweisbar ist, erhielt einen Artikel.

Das Schema des Historischen Ortslexikons der Bessarabien- und Dobrudscha-Deutschen lehnt sich an die Gliederung des Historischen Ortslexikons für die Neumark (wobei einige Punkte wie z. B. „Kirche im Mittelalter“ naturgemäß entfallen) an und gliedert den zu jedem Artikel erarbeiteten Stoff einheitlich folgendermaßen auf:

• Deutscher Ortsname
• Heutiger Ortsname
• Lage mit Link zu OpenStreetMap
• Höhe
• Kreiszugehörigkeit

Die sich anschließenden Punkte enthalten:

1. Art und Verfassung der Siedlung (Dorf, Stadt)
2. Gemarkungsgröße
3. Siedlungsform
   1. Entfällt
   2. Entfällt
   3. Siedlungsform
   4. Siedlungsaufbau: Straßen und Plätze, Häuser und Feuerstellen, öffentliche Gebäude, Begräbnisplätze, Brunnen
4. Namen der Siedlung
   1. Erste schriftliche Erwähnung (bzw. Gründung)
   2. Deutung des Ortsnamens
   3. Schreibweisen, Umbenennungen
5. Rechtswesen
   1. Gerichtszugehörigkeit
6. Herrschaft und Verwaltung
   1. Herrschaftszugehörigkeit
   2. Städtische Ämter und Behörden
   3. Nichtstädtische Ämter und Behörden
7. Wirtschafts- und Infrastruktur
   1. Sozialschichtung
   2. Wirtschaft: Betriebe, Fischwirtschaft, Forstwirtschaft, Gewerbe, Handwerk, Landwirtschaft, Märkte, Separation, Teeröfen, Ziegeleien, Zünfte/Innungen
   3. Bildung und Kultur: Archive, Bibliotheken, Druckereien, Kinos, Museen, Schulen, Fortbildungsstätten, Theater, Vereine, Verlage, Zeitungen
   4. Soziales: Altenheime, Apotheken, Armenwesen, Hospitäler, Kinderbetreuung, Krankenhäuser, Lazarette, Legate, Stiftungen, Stipendien, Waisenhäuser
   5. Verkehr: Chausseen, Eisenbahn, Post, Schiffsverkehr, auch Fremdenverkehr
   6. Versorgung: Energie, Feuerwehr, Kanalisation, Wasser
8. Kirchliche Verfassung
   1. Entfällt
   2. Evangelische Kirche: Inspektion, Superintendentur, Kirchenkreis, Parochialverhältnis, Patronat
   3. Katholische Kirche
   4. (Jüdische Gemeinde)
   5. Weitere Glaubensgemeinschaften
9. Baugeschichte
   1. Baudenkmale
   2. Brände und kriegerische Zerstörungen
10. Bevölkerung
    1. Herkunft der Bewohner
    2. Einwohnerzahlen
    3. Bevölkerungsverluste durch Auswanderungen, Epidemien, Kriege
    4. Minderheiten
    5. Bevölkerungsverzeichnisse: Kirchenbücher
    6. Bedeutende Persönlichkeiten
11. Quellen und Literatur zur Ortsgeschichte
    1. Literatur: Aufgenommen wurden nur Darstellungen zur Gesamtgeschichte eines Ortes, nicht aber zu speziellen Aspekten.
    2. Ältere Karten
    3. Siegel und Wappen

Den Abschluss eines jeden Artikels bildet ein Verzeichnis der verwendeten Quellen.

 

Siglen- und Quellenverzeichnis

 

 

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