Trebschen (Dorf) – Trzebiechów
1817: Adliges Dorf und Schäferei (Verz)
1800: Mutterkirche (Bra)
1800: Die Kapelle, deren Prediger das Dominium nach der Konzession von 1743 ansetzt und bezahlt, liegt außerhalb des Dorfes auf einem Berg unweit der Schwarnitzschen Grenze; die Prediger waren vormals nur für benachbarten Schlesier bestimmt, zu dieser Grenzkirche gehörten außer den schlesischen Dorfschaften Schwarnitz und Gleinitz nur die auf dem herrschaftlichen Hof befindlichen Bedienten ohne Unterschied und Deputanten, nicht aber die den Hofdienst leistenden Untertanen, die sich zur Padligarschen Parochie halten mussten; seit 1790 ist der nexus parochialis zwischen Dorf und Stadt Trebschen und Padligar aufgehoben und der nunmehrige Prediger zugleich Prediger des Dorfes und der Stadt Trebschen, welche letztere Pfarre Mater ist. (Hof)
Seit 1654 wurden in einem Sommerviehstall die Gottesdienste für Evangelische des benachbarten schlesischen Kreises Schwiebus abgehalten, 1678 eine sogenannte Grenzkirche („Zum Hl. Kreuz“) nördlich der Oder errichtet, nach 1678 zur neugegründeten Stadt Friedrichshuld, dort neue Kirche, 1745 wurde eine (neue) Kapelle errichtet und ein Kapellenprediger angestellt. Als nach der preußischen Inbesitznahme Schlesiens (1742) dort neue ev. Kirchengemeinden gebildet wurden, endete die Funktion der Grenzkirche, sie wurde Friedhofskirche, später verfallen, schließlich wurde die Kapelle 1813 abgerissen. (SPB 6 S. 490-491, Schir S. 80)
1800: 404 Menschen (Bra)
1817: 363 Seelen (Verz)
Neumann, Antje: Henry van de Velde in Polen. Die Innenarchitektur im Sanatorium Trebschen. Potsdam 2007
Ortschaftsverzeichnisse
Bra. = Bratring, F[riedrich] W[ilhelm] A[ugust]: Statistisch-topographische Beschreibung der gesamten Mark Brandenburg. Band 1-3. Berlin 1804-1809. Kritisch durchgesehene und verbesserte Neuausgabe von Otto Büsch und Gerd Heinrich. Mit einer biographisch-bibliographischen Einführung und einer Übersichtskarte von Gerd Heinrich. Berlin 1968 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin beim Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität Berlin, Bd. 22; Neudrucke, Bd. 2)
Hof. = Hoffmann, P. J. G.: Topographie der Neumark nach ihrem gegenwärtigen statistischen und kirchlichen Zustande. Züllichau 1802
Verz. = Verzeichniß der Ortschaften im Bezirke der Königl. Regierung zu Frankfurt an der Oder. Frankfurt an der Oder 1817
Weitere Hilfsmittel
Grü. = Grüneberg, Georg: Kirchenbücher, Kirchenbuch-Duplikate und Standesamtsregister der ehemals brandenburgischen Kreise Königsberg, Soldin, Landsberg/W., Arnswalde, Friedeberg, Ost- und Weststernberg, Crossen, Züllichau-Schwiebus, Guben und Sorau (östl. der Neiße), Schwerin, Meseritz, Bomst. Bestandsverzeichnis 2025. Lenzen (Elbe) 2025 (=Quellen und Schriften zur Bevölkerungsgeschichte der Mark Brandenburg, Bd. 21)
Literatur
SPB 6. = Neß, Dietmar: Schlesisches Pfarrerbuch. Bd. 6: Regierungsbezirk Liegnitz, Teil I. Hrsg. vom Verein für Schlesische Kirchengeschichte. Leipzig 2016 [Enthält u. a. Grenzkirchen in den Kreisen Crossen und Züllichau.]
Schirge = Schirge, Alfred: Grenzkirchen und Zufluchtskirchen des 17. und 18. Jahrhunderts in der Kurmark Brandenburg für Evangelische aus Schlesien. In: Jahrbuch für Berlin-Brandenburgische Kirchengeschichte, Jg. 62 (1999), S. 77-81
Archivalische Quellen
BLHA Rep. 3B I St. = Auswandererkartei Regierungsbezirk Frankfurt (Oder), 19. Jahrhundert
Matr25. = Matrikel der Rittergüter in der Mark Brandenburg und der Niederlausitz, 1825: GStA I. HA Rep. 77 Ministerium des Innern Tit. 438 Nr. 64 Bd. 1, 2 (Bd. 1: Kreise Arnswalde, Crossen, Friedeberg, Königsberg, Landsberg, Bd. 2: Kreise Soldin, Züllichau-Schwiebus)
Forschungsstelle Neumark (Ostbrandenurg)
Projekte/Datenbanken