Ansprechpartner | Links | Projekte | Forschungsstelle Schlesien |
Geschichte des Kreises | Karten | Familien | Quellen |
Evangelische Kirche | Katholische Kirche | Jüdische Gemeinden | Standesämter |
Städte und Gemeinden im Kreis Oels | |||
Stand 01.12.1871 | Stand 01.12.1885 | Stand 01.12.1905 | Stand 01.02.1933 |
Wohnplätze im Kreis Oels (1935) |
Sie sind hier: Start » FST Schlesien » FGR Oels
Geschichte von Kreis und Stadt Oels
Bis etwa 1320 gehörte die Stadt Oels zum Fürstentum Breslau. Um diese Zeit gründete Herzog Heinrich I. von Glogau das Herzogtum Oels und seitdem wurde Oels Sitz eigener Fürsten. Als Residenz und Hauptort dieses Fürstentums steht die Geschichte der Stadt mit dessen Schicksal in engem Zusammenhang.
Das Herzogtum und spätere Fürstentum Oels umfasste den Bezirk der Kreise Oels und Trebnitz sowie weite Teile der benachbarten Gebiete mit den Städten Stroppen, Medzibor (Neumittelwalde) und Konstadt. Vorübergehend erstreckte es sich auch bis in die Gegend des Bades Karlsruhe O.S. Aber infolge der wiederholten Erbteilungen wurde das Herzogtum Oels immer wieder zersplittert.
1320 – 1492 Piasten
Mit Konrad I., Sohn des Piastenherzogs Heinrich von Glogau, beginnt die Oelsner Fürstenreihe. Es regierte alsdann in Oels 175 Jahre lang ein Zweig dieser piastischen Herzogsfamilie. Der erste Herzog von Oels war unmittelbarer Lehnsherr. Im Jahr 1329 begab er sich unter die Lehnsherrschaft des Königs von Böhmen. Der Oelser Piastenstamm starb 1492 aus und das Fürstentum Oels fiel an Böhmen.
1432 Brand der Stadt Oels. Um den Hussiten die Stadt nicht in die Hände fallen zu lassen, wurde diese von den Einwohnern angezündet.
1495 – 1647 Herzöge von Podiebrad-Münsterberg
1495 wurde Herzog Heinrich I von Münsterberg, Sohn des Herzogs Georg Podiebrad von Münsterberg, mit dem Fürstentum belehnt. Im 30jährigen Krieg wurde Oels mehrmals geplündert. Ausserdem wurden durch Stürme im Jahr 1530 viel zerstört. 1559 entstand eine grosse Feuersbrunst, die viel vernichtete. Unter dem Haus Podiebrad-Münsterberg wurde der Schlossbau beendet, entstand das ältere Rathaus, wurde das Gymnasium gegründet, eine Wasserleitung mit Schöpfwerk gebaut und es wurden verschiedene Mühlen angelegt.
Karte Herzogtum Oels (1720) | ||
(Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei und verlinkt zu Wikipedia.) |
1647 – 1792 Die Herzöge Würtemberg-Oels
Herzog Silvius Nimrod aus dem Hause Würtemberg war mit der einzigen Tochter des letzten münsterbergischen Herzogs Elisabeth Maria verheiratet. Deshalb wurde er mit dem Fürstentum vom König von Böhmen beliehen.
Im Jahr 1710 brach in Oels in Pest aus, die 2/3 der Bevölkerung wegraffte. 1730 brannte bis auf das Schloss, die Kirche und 17 Häuser die ganze Stadt ab.
Im Jahr 1792 starben diese Herzöge aus und es folgten ihnen die
1792 -1884 Herzöge von Braunschweig – Oels
Der letzte Würtemberger hinterliess eine erbberechtigte Tochter Friederike Sophie, die sich 1789 mit dem Prinzen Ernst August von Braunschweig verheiratete. Sie starb aber ohne Erben aus. Friedrich der Grosse hatte aber schon 1664 dem Braunschweiger das Lehen zugesagt. So erhielt er 1792 das Fürstentum und es blieb auch nach seinem Tod in der Familie.
Im Jahr 1823 brannten das Rathaus und ein ganzes Stadtviertel mit 78 Häusern ab. Betroffen waren die Marienstrasse, die ganze Luisenstrasse, die Färberstrasse, die halbe Breslauerstrasse, Häuser um den Ring, vor allem das Rathaus, das erst 1818 neu gedeckt worden war.
(Stadtplan 18. Jahrhundert, Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/64/Oels.png)
1 Das fürstliche Schloss / 2 Schloss und PfarrKirche / 3 Catholische Kirche ad S. Trinit / 4 Die Probstey Kirche ad 3 Marien / 5 Salvatoris Kirche / 6 Das Landhaus / 7 Das Stadt Rathhaus / 8 Fürstlich. / 9 Fürstl. Amtswohnung / 10 Breslauer Tor / 11 Trebnitzer Tor / 12 Marien oder Frauentor / 13 Viehtor / 14 Fürstl. Reitbahn / 15 Comodien und Wagenhaus / 16 Schlossbräu Haus / 17 Das Zouchthaus / 18 Pfarrwitwenhaus / 19 Hospital / 20 Die Fleischbänke / 21 Wüste Brandstellen / 22 Fasangarten / 23 Küchengarten / 24 St. Anna Kirchl und Begräbnis / 25 S.Nicolai und Hospital / 26 Laurenty Spital / 27 Herrschaftl. Waschhaus /28 Walkmühle / 29 Oelsebach / 30 Weinberg / 31 Würtenbergische Fuhrwerk / 32 Strasse nach Wartenberg / 33 Strasse nach Bernstadt / Leinwandbleiche / 34 Das Dorf Rat
Als 1884 das Lehen wieder an Preussen fiel, blieb der Privatbesitz dieser Linie im Familienbesitz und wurde testamentarisch dem König von Sachsen mitsamt dem Schloss Sibyllenort vererbt. Der zurückgefallene Lehensbesitz wurde zum Thronlehn umgewandelt. Der jeweilige Kronprinz von Preussen wurde nun Landbesitzer.
Die Entwicklung des Kreises Oels
Der Kreis Oels gehörte nach der Neuorganisation der Kreisgliederung im preußischen Staat nach dem Wiener Kongress mit der Neugliederung der Regierungsbezirke zum 1. Mai 1816 weiterhin zum Regierungsbezirk Breslau. Er umfasste meist ländliche Gebiete um die Städte Bernstadt, Hundsfeld, Medzibor und Oels.
Die endgültige Abgrenzung des Kreisgebietes erfolgte am 1. Januar 1818. Danach wurden die Stadt Medzibor und die Dörfer Benjaminsthal, Charlottenfeld, Conradau, Erdmannsberg, Friedrikenau, Glashütte, Glashütte bei Tscheschen, Hammer, Honig, Johannisdörfel, Joschune, Kalkowsky, Kenschen, Kenschenhammer, Klenowe, Kottowsky, Kotzine, Mariendorf, Neurode, Ossen, Pawlau, Riefken, Silonke, Suschen, Tscheschen und Wielky aus dem Kreis Oels in den Kreis Wartenberg umgegliedert.
Seit dem 1. Juli 1867 gehörte der Kreis zum Norddeutschen Bund und ab 1. Januar 1871 zum Deutschen Reich.
Da die Schreibweise zwischen Oels und Öls schwankte, wurde am 4. April 1913 als Name von Kreis und Stadt offiziell „Oels‟ festgesetzt.
Zum 8. November 1919 wurde die Provinz Schlesien aufgelöst. Aus den Regierungsbezirken Breslau und Liegnitz wurde die neue Provinz Niederschlesien gebildet. Am 1. April 1928 wurde die Stadtgemeinde Hundsfeld mit Teilen des Gutsbezirks Hundsfeld aus dem Kreis Oels in den Stadtkreis Breslau eingegliedert. Zum 30. September 1929 trat im Kreis Oels entsprechend der Entwicklung im übrigen Preußen eine Gebietsreform statt, indem alle bisher selbstständigen Gutsbezirke aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden. Am 1. April 1938 wurden die preußischen Provinzen Niederschlesien und Oberschlesien zur neuen Provinz Schlesien zusammengeschlossen.
Zum 1. Januar 1939 führte der Kreis Oels entsprechend der jetzt reichseinheitlichen Regelung die Bezeichnung Landkreis. Zum 18. Januar 1941 wurde die Provinz Schlesien erneut aufgelöst. Aus den bisherigen Regierungsbezirken Breslau und Liegnitz wurde die neue Provinz Niederschlesien gebildet.
Im Frühjahr 1945 wurde das Kreisgebiet durch die Rote Armee besetzt, trat danach unter polnische Verwaltung und ist heute ein Teil Polens.
Heute bildet der ehemalige Landkreis Oels zusammen mit dem ehemaligen Landkreis Groß Wartenberg den Powiat Oleśnicki.
Quelle:
Ansprechpartner Leitung der Forschungsgruppe |
Die Forschungsgruppe gehört zur AGoFF-Forschungsstelle Schlesien |
N.N. |
Bei schriftlichen Anfragen legen Sie bitte Briefmarken oder einen frankierten Rückumschlag bei.
Aktuelle Projekte |
Ideen und Anregungen sind jederzeit willkommen. |
Links |
|