Die Katholischen Kirchen und Jüdischen Gemeinden in Wolhynien

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Besonderheiten im Forschungsgebiet

Über eine oder mehrere Generationen war es vor 200 Jahren in Polen üblich, bei Taufen oder Sterbefällen den nächstgelegenen Pastor oder Pfarrer aufzusuchen. Wenn der evangelische Pastor zu weit weg oder unterwegs war, wurde häufig der katholische Pfarrer aufgesucht. Auch in Wolhynien in den 1850er bis 1870er Jahren war die regelmäßige geistliche Betreuung in den vielen entlegenen Kolonien selten realisierbar. Mit der Einwanderung von Familien aus Galizien und anderen im 19. Jahrhundert bekam auch die katholische Kirche Zuwachs an Gemeindegliedern.

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Römisch-Katholische Kirche

Im Jahr 1782 wurde aus dem Bistum Weißrussland das Erzbistum Mohilew gebildet. Diesem waren alle Missionsstationen Russlands unterstellt. Unter Paul I. wurden die Bistümer Wilna, Luzk-Shitomir und Kamenec-Podolsk errichtet, Livonien (Samogitien) beibehalten und für das von Katharina II. unterdrückte Bistum Kiew die Diözese Minsk gegründet.

Das Erzbistum Mohilew umfasste mit Ausnahme des polnischen Gebietes und des Kaukasus das gesamte europäische und asiatische Territorium Russlands und war das größte Erzbistum der katholischen Kirche. Das Generalkonsistorium von Mohilew befand sich in St. Petersburg. Die Struktur des Bistums Luzk-Shitomir war weitgehend identisch den Ujesden im Gouvernement Wolhynien.

Bis etwa 1827 wurden die röm.-kath. Kirchenbücher in Latein, anschließend in Polnisch und ab 1848 in Russisch geführt. Für das Bistum und das Konsistorium wurden jährlich Zweitschriften angefertigt. Derzeit bekannte Bestände an röm.-kath. Kirchenbüchern sind mit der jeweiligen Seite auf wolhynien.de verlinkt:

  • Dekanat Dubno mit den Pfarreien:
    Beresteczko, Dubno, Gaje Lewiatyńskie, Jałowicze, Koblin, Kozin, Krupiec, Łysin, Młynów, Ołyka, Piratyn, Ptycza, Smyga, Targowica, Warkowicze und Złoczówka
     
  • Dekanat Kowel mit den Pfarreien:
    Binduga, Bucyń, Hołoby, Hołowno, Hulewicze, Kamień Koszyrski, Kowel, Luboml, Maciejów, Mielnica, Opalin, Ostrówki, Przewały, Ratno, Rymacze, Stara Huta und Turzysk
     
  • Dekanat Kremenetz (Krzemieniec) mit den Pfarreien:
    Białazórka, Dederkały, Jampol, Katerburg, Kołodno, Kremenetz, Kuty, Łanowce, Oleksiniec, Poczajów, Podleśce, Radziwiłłów, Stary Oleksiniec, Szumbar, Szumsk, Wiśniowiec Nowy, Wiśniowiec Stary und Wyszogródek
     
  • Dekanat Luzk (Łuck) mit den Pfarreien:
    Bereźnica, Cumań, Czartorysk, Dąbrowica, Kiwerce, Kołki, Korszów, Luzk, Nieświcz, Poddębce, Rożyszcze, Sienkiewiczówka, Skórcze, Sokul, Tomaszówka, Torczyn, Wiszenki und Zofiówka
     
  • Dekanat Nowograd-Wolynsk (Nowogród Wołyński) mit den Pfarreien:
    Baranowka, Berezdów, Czernicka-Słobódka, Horodnica, Korzec, Miropol, Nowograd-Wolynsk, Połonne, Puliny und Romanow
     
  • Dekanat Ostrog mit den Pfarreien:
    Annopol, Kuniów, Lachowce, Ostrog und Tajkury
     
  • Dekanat Owrutsch mit den Pfarreien:
    Naroditschi, Olewsk, Owrutsch, Toporischtsche, Uschomir und Wieledniki
     
  • Dekanat Rowno (Równe) mit den Pfarreien:
    Aleksandria, Annowal, Berezne, Deraźne, Horyńgród, Kazimierka, Klesów, Klewań, Kostopol, Meschyritschi (Międzyrzecz korecki), Mizocz, Niewirków, Rowno, Sarny, Stepań, Szpanów, Tuczyn, Zdołbunow und Żytyń
     
  • Dekanat Saslaw (Zasław) mit den Pfarreien:
    Belogorodka (Białogródka), Horodyszcze, Labun, Saslaw und Sławuta
     
  • Dekanat Shitomir mit den Pfarreien:
    Baraschi, Iwnizja, Kodnja, Kotelnja, Krasnopol, Leschtschin, Ljubar, Nowy Sawod, Pokostowka, Shitomir, Trojanow und Tschudnow
     
  • Dekanat Starokonstantinow mit den Pfarreien:
    Bazalja, Butowce, Krasilow, Kulczyny, Kupiel, Ożyhowce, Ostropol, Starokonstantinow, Teofipol, Tereszki und Wołoczyska
     
  • Dekanat Wladimir-Wolynsk (Włodzimierz Wołyński) mit den Pfarreien:
    Drużkopol, Horochów, Kisielin, Koniuchy, Korytnica, Litowiż, Łokacze, Poryck, Sielec, Stawki, Swojczów, Uściług, Wladimir-Wolynsk, Zabłotce und Zaturce

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Literatur und Quellen:

  • Archiv Luzk Findbuch Kirchenbücher, S. 447-498. – Originaltitel: Kataloh metryčnych knyh deržavnoho archivu Volyns’koji Oblasti (1600-1933), Luzk 2009, ISBN 978-966-517-650-3
  • Archiv Rowno Findbuch Kirchenbücher, S. 133-156. – Originaltitel: Kataloh metryčnych knyh deržavnoho archivu Rivnens’koji Oblasti, Rowno 2011 – Kopie in der Forschungsstelle Wolhynien vorhanden.
  • Archiv Shitomir Findbuch Kirchenbücher, S. 7-62. – Originaltitel: Kataloh metryčnych knyh: Rymo-katolycysm, hreko-katolycysm, ljuteranstwo, iudajism, Shitomir 2010, ISBN 978-966-690-107-4
  • Archiv Ternopil Findbuch Kirchenbücher, S. 38-67. – Originaltitel: Zvedenyj kataloh metryčnych knyh, ščo zberihajut’sja v deržavnych archivach Ukrajiny: mižarchivnyj dovidnyk Tom 3 : Metryčni knyhy u fondach Deržavnych archiviv Ternopil’s’koji, Cerkas’koji, Cernivec’koji oblastej, mist Kyjeva i Sevastopolja, Kyjiv 2010.
  • Archiv Chmelnitzkij Findbuch Kirchenbücher, S. 209-215. – Originaltitel: Zvedenyj kataloh metryčnych knyh, ščo zberihajut’sja v deržavnych archivach Ukrajiny: mižarchivnyj dovidnyk Tom 8, knyha 2: Metryčni knyhy u fondach Deržavnoho archivu Chmel’nyc’koji oblasti, Kyjiv 2013.
     
  • SCHNURR, Joseph: Die Kirchen und das religiöse Leben der Russlanddeutschen – Katholischer Teil, Selbstverlag, Stuttgart 1980

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Griechisch-Katholische Kirche

Diese Kirche wurde auch unierte griech.-kath. Kirche oder kurz Unierte Kirche genannt. Mit der Union von Brest im Jahr 1596 gründeten Vertreter der römisch-katholischen Kirche und der ruthenischen orthodoxen Kirche diese Kirche in Polen-Litauen und wurde zum Ende des 17. Jahrhunderts die vorherrschende Kirche im polnisch-litauischen Reich.

Nach der Teilung Polens 1772 kam der größte Teil der Region zum Russischen Zarenreich. Die hier vorherrschende russisch orthodoxe Kirche lehnte die Unierte Kirche ab. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden die unierten Strukturen in die orthodoxe Kirche überführt. Die erhaltenen Kirchenbücher in den folgenden Findbüchern enden in den 1830er Jahren.

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Literatur und Quellen:

  • Archiv Shitomir Findbuch Kirchenbücher, S. 63-86. – Originaltitel: Kataloh metryčnych knyh: Rymo-katolycysm, hreko-katolycysm, ljuteranstwo, iudajism, Shitomir 2010, ISBN 978-966-690-107-4
  • Archiv Ternopil Findbuch Kirchenbücher, S. 68-123. – Originaltitel: Zvedenyj kataloh metryčnych knyh, ščo zberihajut’sja v deržavnych archivach Ukrajiny: mižarchivnyj dovidnyk Tom 3 : Metryčni knyhy u fondach Deržavnych archiviv Ternopil’s’koji, Cerkas’koji, Cernivec’koji oblastej, mist Kyjeva i Sevastopolja, Kyjiv 2010.
     
  • Unter dem Titel Greek Catholic Consistory. Lviv sind bei FamilySearch insgesamt 911 Filme mit den Zweitschriften der Griechisch-Katholischen Kirche aus dem Konsistorium in Lemberg (heute Lviv) aufgelistet. Diese Kirchenbücher bilden den Fond 201 im Historischen Staatsarchiv von Lviv. Die Beschreibung aus dem Archivregister mit einem Ortsverzeichnis kann in dem Film 1921625 Item 1 eingesehen werden.

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Jüdische Gemeinden

Die Standorte der Rabinate waren weitesgehend in den Ujesdorten des Gouvernements Wolhynien. Soweit in den eingesehenen Quellen jüdische Dokumente beschrieben wurden, sind diese unten aufgelistet. Anfragen zur jüdischen Familienforschung sind sehr gering. Die bekannteste Adresse im Netz für diesen Zweig der Familienforschung ist jewishgen.org mit Datenbanken zur Orts- und Personensuche.
Siehe Personen + Personendaten in Englisch

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Literatur und Quellen:

  • Archiv Luzk Findbuch Kirchenbücher, S. 499-510. – Originaltitel: Kataloh metryčnych knyh deržavnoho archivu Volyns’koji Oblasti (1600-1933), Luzk 2009, ISBN 978-966-517-650-3
  • Archiv Rowno Findbuch Kirchenbücher, S. 158-160. – Originaltitel: Kataloh metryčnych knyh deržavnoho archivu Rivnens’koji Oblasti, Rowno 2011 – Kopie in der Forschungsstelle Wolhynien vorhanden.
  • Archiv Shitomir Findbuch Kirchenbücher, S. 87-93. – Originaltitel: Kataloh metryčnych knyh: Rymo-katolycysm, hreko-katolycysm, ljuteranstwo, iudajism, Shitomir 2010, ISBN 978-966-690-107-4
  • Archiv Ternopil Findbuch Kirchenbücher, S. 124. – Originaltitel: Zvedenyj kataloh metryčnych knyh, ščo zberihajut’sja v deržavnych archivach Ukrajiny: mižarchivnyj dovidnyk Tom 3 : Metryčni knyhy u fondach Deržavnych archiviv Ternopil’s’koji, Cerkas’koji, Cernivec’koji oblastej, mist Kyjeva i Sevastopolja, Kyjiv 2010.
  • Archiv Chmelnitzkij Findbuch Kirchenbücher, S. 217-280. – Originaltitel: Zvedenyj kataloh metryčnych knyh, ščo zberihajut’sja v deržavnych archivach Ukrajiny: mižarchivnyj dovidnyk Tom 8, knyha 2: Metryčni knyhy u fondach Deržavnoho archivu Chmel’nyc’koji oblasti, Kyjiv 2013.
     
  • Kravtsov, Sergey R. & Levin, Vladimir: Synagogues in Ukraine: Volhynia, Dokumentation jüdischer Architektur und Religionskultur in Wolhynien. Herausgegeben vom Zalman Shazar Center und Center for Jewish Art an der Hebrew University of Jerusalem in Israel.
  • Walsdorf, Mechthild: Jüdisches Leben in Wolhynien, Seite auf ihrer Homepage zur jüdischen Geschichte mit einer umfangreichen Linksammlung.

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Forschungsstelle Wolhynien

 
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